Rohrleitungsführung

Rohrleitungsführung bezeichnet den Prozess der Planung, Gestaltung, Realisierung und Instandhaltung von Rohrleitungsnetzen, die der Versorgung von Wasser, Gas, Öl, Abwasser, Fernwärme oder chemischen Produkten dienen. Ziel ist eine sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Trassenführung vom Ursprungsort bis zum Verbraucher oder zur Verladestelle.

Bei der Planung werden Trassenwahl, Geologie, Hydraulik, Nutzungsrechte, Schutz von Grundwasser und Umweltbelange sowie die Anbindung an bestehende Netze berücksichtigt. Die Trassenwahl berücksichtigt Geländeformen, Bodeneigenschaften, vorhandene Infrastruktur, Siedlungsbereiche und Verkehrswege. Technische Entwürfe umfassen Rohrmaterialien (z. B. Stahl, Polyethylen, PVC), Wanddicken, Korrosionsschutz, Temperatur- und Druckanforderungen sowie Anforderungen an Dämmung und Betriebssicherheit.

Für den Bau kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, etwa offener Grabenbau oder trenchless-Verfahren wie Horizontalbohrungen. Tiefen, Verlegerichtungen und Schutzmaßnahmen richten sich nach Normen, Genehmigungen und Sicherheitsstandards sowie nach Umweltschutzauflagen.

Betrieb und Instandhaltung umfassen Leckageerkennung, Druck- und Durchflussüberwachung, Inspektion, Wartung und ggf. Pigging bei Gas- oder Ölleitungen. Risiken werden durch Inspektionsintervalle, Korrosionsschutz, Überwachungsanlagen und Notfallpläne gemanagt.

Regulatorische Rahmenbedingungen umfassen Genehmigungsverfahren, Umweltverträglichkeitsprüfungen und die Einhaltung nationaler wie internationaler Normen (DIN/EN, ISO, DVGW, lokale Vorschriften).

Moderne Rohrleitungsführung erfolgt oft mit digitalen Hilfsmitteln wie GIS, BIM und digitalen Zwillingen zur Planung, Dokumentation und Betriebsführung von Netzen.