Risikotreiber

Risikotreiber bezeichnet in der Risiko- oder Risikomanagementpraxis eine Ursache oder einen Einflussfaktor, der die Wahrscheinlichkeit oder das Schadensausmaß eines Risikos erhöht. Risikotreiber können extern oder intern, strategisch, operativ, finanziell oder umweltbedingt sein und wirken oft gleichzeitig mehrere Risiken übergreifend. Sie dienen als Ausgangspunkt für die Risikoidentifikation, Szenarioanalyse und das Monitoring.

Zu den typischen Risikotreibern gehören makroökonomische Entwicklungen (z. B. Inflation, Zinsänderungen), regulatorische Änderungen, politische Unsicherheit, Lieferkettenstörungen, technologische Umbrüche, Cyberrisiken, klimabedingte Ereignisse sowie interne Faktoren wie Abhängigkeit von Schlüssellieferanten, hohe Mitarbeiterfluktuation, ineffiziente Prozesse oder veraltete IT-Systeme. Treiber können miteinander interagieren und sich gegenseitig verstärken.

Risikotreiber beeinflussen die Eintrittswahrscheinlichkeit und/oder den Schaden eines Risikos. Sie unterscheiden sich von Risikokennzahlen, die sichtbare Signale liefern. In der Praxis werden Treiber durch Risikoidentifikation, Bewertung und Überwachung erfasst, oft via Workshops, Interviews und Datenanalysen. Szenarioplanung nutzt Treiber, um mögliche Entwicklungen abzubilden und Frühwarnindikatoren abzuleiten.

Maßnahmen zur Steuerung von Risikotreibern zielen auf Prävention, Minderung oder Anpassung der Anfälligkeit: Diversifikation, verlässliche Lieferketten, Absicherung, Investitionen in Resilienz, Compliance und die Etablierung Frühwarnsysteme. Governance-Ansätze wie ISO 31000 oder COSO betonen die Berücksichtigung von Treibern im Risikomanagement.