umweltbedingt

Umweltbedingt ist ein deutsches Adjektiv, das beschreibt, dass Merkmale, Verhaltensweisen oder Prozesse durch Umweltbedingungen verursacht oder wesentlich beeinflusst werden. Es betont die Rolle äußerer Faktoren wie Klima, Ressourcen, soziales Umfeld oder kulturelle Gegebenheiten bei der Entstehung oder Ausprägung eines Phänomens. Der Begriff steht damit im Gegensatz zu Ursachen, die als genetisch oder angeboren verstanden werden, wobei in der Praxis oft eine Wechselwirkung zwischen Umwelt und Genetik vorliegt.

Etymologie: Umwelt bedeutet die Gesamtheit der äußeren Lebensbedingungen; bedingt leitet sich von bedingen ab, im Sinne von abhängig machen oder beeinflussen.

Anwendungsgebiete: In Biologie, Ökologie und Verhaltenswissenschaften wird von umweltbedingten Unterschieden gesprochen, wenn äußere Einflüsse eine Rolle spielen. In der Medizin sprechen Fachtexte von umweltbedingten Erkrankungen durch Umweltgifte, Lebensstil oder Exposition. In Soziologie und Wirtschaftsgeografie beziehen sich Umweltbedingungen auf sozioökonomische und räumliche Umgebungen, die Lebensverläufe beeinflussen.

Beispiele: Das Pflanzenwachstum ist umweltbedingt durch Licht, Temperatur und Bodenqualität. Das Verhalten eines Tieres kann durch Verfügbarkeit von Futter oder Reizen bestimmt sein. Beim Menschen können Bildungs- und Gesundheitsunterschiede stark umweltbedingt sein, vor allem durch soziales Umfeld und Zugang zu Ressourcen. Oft arbeiten Umwelt- und genetische Faktoren zusammen (Gen-Umwelt-Interaktion).

Siehe auch: Umweltfaktoren, Umwelt, Gen-Umwelt-Interaktion, Umweltpsychologie, Umwelteinflüsse.