Risikosituationen

Risikosituationen sind Gegebenheiten oder Ereignisse, bei denen die Wahrscheinlichkeit eines Schadens oder Nachteils sowie dessen potenzielle Auswirkungen miteinander verknüpft sind. Sie entstehen durch unsichere Systeme, menschliches Verhalten, Naturereignisse oder technische Defekte. Die Bewertung solcher Situationen richtet sich nach der Eintrittswahrscheinlichkeit und dem Schweregrad der Folgen.

Typische Bereiche umfassen Arbeitsplätze und Produktion, Verkehr und Mobilität, Gesundheit und Sicherheit im privaten Umfeld, Umweltrelevante Ereignisse sowie IT- und Cybersicherheitsrisiken. Auch finanzielle Risiken in Märkten oder rechtliche Risiken durch Regelverstöße zählen dazu. In Risikosituationen können sich mehrere Risikokategorien überlappen.

Der Umgang mit Risikosituationen folgt meist einem Risikomanagementprozess: Gefährdungen werden identifiziert, Risiken analysiert und bewertet, Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung, Übertragung oder Akzeptanz festgelegt, umgesetzt und regelmäßig überwacht. Kennzahlen, Risiko-Matrizen und Audits unterstützen die Bewertung und Priorisierung.

Die Maßnahmen orientieren sich an der Risikohierarchie: Vermeidung oder Eliminierung des Risikos zuerst, danach substitution, technische Schutzmaßnahmen, organisatorische Maßnahmen und zuletzt persönliche Schutzausrüstung. Effektivität und Kosten-Nutzen-Verhältnis sollten gegeneinander abgewogen werden. Notfall- und Kommunikationspläne erhöhen die Resilienz.

ISO 31000 bietet einen generischen Rahmen für Risikomanagement, während branchenspezifische Normen wie ISO 45001 Arbeits- und Gesundheitsschutz adressieren. Rechtsrahmen, betriebliche Richtlinien und regelmäßige Schulungen unterstützen eine systematische Behandlung von Risikosituationen. Dokumentation und Transparenz sind zentrale Bestandteile.