Reisekomfort

Reisekomfort ist ein Begriff aus der Tourismus- und Transportforschung, der das subjektive Wohlbefinden von Reisenden während einer Reise beschreibt. Er entsteht durch das Zusammenspiel physischer Bedingungen, wie Sitzkomfort, Raumnutzung, Temperatur, Luftqualität, Geräuschpegel und Barrierefreiheit, mit servicebezogenen Faktoren wie Pünktlichkeit, Sauberkeit, Verpflegung, Informationszugang und Sicherheitsgefühl.

Zu den zentralen Einflussfaktoren zählen zudem individuelle Präferenzen, Reisedauer, Reiseroute und Reiseart. Die Messung von Reisekomfort erfolgt überwiegend über Befragungen und Zufriedenheitskennzahlen; ergänzend werden objektive Parameter wie Sitzbreite, Beinfreiheit, Geräuschwerte, Luftfeuchtigkeit und Temperaturwerte in Fahrzeugen oder Unterkünften erhoben. In der Praxis nutzen Unternehmen Instrumente wie SERVQUAL, Net Promoter Score oder spezifische Reisezufriedenheitsindizes.

Anwendungsbereiche umfassen Fluggesellschaften, Eisenbahn- und Busbetriebe, Hotels, Kreuzfahrten, Reisveranstalter und Flughafeneinrichtungen. Ziel ist es, Design, Serviceprozesse und Infrastruktur so zu gestalten, dass das Reiseerlebnis insgesamt als angenehmer empfunden wird, ohne dass dies zulasten von Kosten oder Nachhaltigkeit geht.

Kritik und Grenzen: Reisekomfort ist subjektiv und kulturell unterschiedlich; Vergleiche zwischen Transportarten sind oft problematisch; Erwartungen variieren stark. Entwicklungen in der Branche betonen oft die Balance zwischen Komfort, Kosten, Effizienz und Umweltaspekten, wodurch der Begriff unterschiedlich interpretiert wird.