Prozessmodellierungstools

Prozessmodellierungstools sind Softwareanwendungen, die es ermöglichen, Geschäftsprozesse grafisch zu modellieren, zu dokumentieren und zu analysieren. Sie unterstützen die Erstellung von Prozessdiagrammen, die in vielen Organisationen als Grundlage für Prozessoptimierung, Compliance und IT- oder Organisationsentwicklung dienen. Typische Modelle verwenden BPMN 2.0, Flussdiagramme oder UML-Aktivitätsdiagramme, teilweise auch Petri-Netze.

Zu den Kernfunktionen gehören grafische Modellierung, Symbolbibliotheken, Validierung von Modellen, Versionierung und Mehrbenutzer-Kollaboration. Viele Tools bieten Simulationen, um Durchlaufzeiten, Engpässe oder Ressourcenbedarf zu prüfen, sowie Exportmöglichkeiten in Standardformate und Schnittstellen zu BPM-Plattformen oder Workflow-Engines. Erweitert werden sie oft durch Dashboards, Revisionshistorie, Dokumentationsgeneratoren und Verknüpfung mit Prozessdaten.

Standardisierung und Interoperabilität stehen im Vordergrund: BPMN 2.0 ist der verbreitete De-facto-Standard für Prozessdiagramme. Ergänzend unterstützen Tools DMN für Entscheidungsmodelle oder UML für strukturierte Softwaremodelle. Abgrenzend gibt es spezialisierte Werkzeuge für Prozessmining, Architekturmodellierung oder breite Unternehmensarchitektur.

Auswahlkriterien umfassen BPMN-Unterstützung, Kollaboration, Simulations- und Exportunterstützung, Integrationsfähigkeit mit ERP/CRM/Repository-Systemen, Plattform (Desktop vs. Web/Cloud), Sicherheit, Skalierbarkeit und Kosten. Zu verbreiteten Werkzeugen gehören Camunda Modeler, Visio, SAP Signavio, ARIS, Bizagi, Lucidchart und Sparx Enterprise Architect. Der Einsatz erfordert Pflege, um Modellierung sauber an reale Abläufe anzunähern und Modellqualität sicherzustellen.