UMLAktivitätsdiagramme

UMLAktivitätsdiagramme sind eine Form der UML-Diagramme, die den Ablauf von Aktivitäten in einem System, Geschäftsprozess oder Algorithmus visualisieren. Sie konzentrieren sich auf den Steuerfluss (Kontrollfluss) sowie den Datenaustausch zwischen Aktivitäten und eignen sich, um Abläufe, Verantwortlichkeiten und Bedingungen verständlich darzustellen.

Zu den Standardnotationselementen gehören der Initialknoten und der Aktivitätsendknoten, die Start bzw. Ende eines Ablaufs markieren, sowie Aktivitäten (Aktivitäten/Actions). Steuerknoten umfassen Entscheidungen (Entscheidungsknoten) mit Verzweigungsbedingungen (Guard), Zusammenführung (Merge) und Kopplungspunkte. Fork- und Join-Knoten erzeugen bzw. bündeln parallele Ausführungspfade. Schwimmbahnen (Swimlanes) ordnen Aktivitäten nach Verantwortlichkeiten, Rollen oder Organisationseinheiten. Objektflüsse (gepunktete Linien) zeigen den Datenaustausch zwischen Aktionen, während Kontrollflüsse (durchgehende Pfeile) den Ablauf steuern.

Semantisch erfolgt der Ablauf durch Token, die entlang der Kanten wandern und den Fortschritt des Prozesses anzeigen. Guard-Bedingungen an Verzweigungskanten bestimmen, welcher Pfad gewählt wird. Fork- und Join-Knoten ermöglichen parallele Abläufe und deren Synchronisation. Schleifen lassen sich durch Verzweigungen und Wiederholungen modellieren, wodurch wiederkehrende Sequenzen abgebildet werden können.

Anwendungsbereiche und Nutzen umfassen die Software- und Systementwicklung sowie die Geschäftsprozessmodellierung. UMLAktivitätsdiagramme dienen der Dokumentation von Workflows, der Kommunikation zwischen Stakeholdern und der Vorbereitung von Implementierungen oder Tests. In vielen UML-Tools lassen sie sich mit Constraints ergänzen und in Zusammenhang mit anderen Diagrammtypen wie Use-Case- oder Sequenzdiagrammen verwenden. Einschränkungen bestehen darin, dass komplexe Abläufe schnell unübersichtlich werden können, weshalb eine sinnvolle Gliederung oder Aufteilung sinnvoll ist.