Home

Prognosequalität

Prognosequalität bezeichnet die Güte einer Prognose oder Vorhersage in Bezug auf Richtigkeit, Zuverlässigkeit und nützliche Anwendbarkeit. In der Medizin versteht man darunter die Fähigkeit eines Prognosemodells oder einer klinischen Einschätzung, Ereignisse wie Mortalität, Krankheitsprogression oder Remission korrekt vorherzusagen und die Übertragbarkeit der Vorhersage auf andere Patientengruppen. Wichtige Dimensionen sind Validität, Verlässlichkeit, Kalibrierung, Diskriminierung und Nutzbarkeit. Kalibrierung beschreibt, wie gut vorhergesagte Wahrscheinlichkeiten mit beobachteten Häufigkeiten übereinstimmen. Diskriminierung misst die Unterscheidungskraft eines Modells, oft via AUC bzw. C-Index. Zusätzlich können Reklassifizierungskennzahlen wie NRI oder IDI Hinweise geben, ob neue Modelle eine bessere Risikostufung liefern. Entscheidungsrelevanz wird häufig durch Net Benefit oder Entscheidungskurvenanalysen bewertet, die den klinischen Nutzen der Prognose quantifizieren.

Die Bestimmung der Prognosequalität erfolgt durch Validierung: interne Verfahren wie Kreuzvalidierung, Bootstrap, sowie externe Validierung in

unabhängigen
Kohorten.
Wichtige
Herausforderungen
sind
Überanpassung,
Datenqualität,
fehlende
Werte
und
Population
Drift.
Die
Prognosequalität
beeinflusst
klinische
Entscheidungen,
Patientensorge
und
Ressourceneinsatz.
In
der
Praxis
wird
sie
durch
Transparenz
von
Methoden,
regelmäßige
Aktualisierung
der
Modelle
und
Berücksichtigung
klinischer
Kontextfaktoren
sichergestellt.