Produktpasses

Ein Produktpass ist ein Dokument oder digitaler Datensatz, der einem Produkt anhängt wird und Informationen zu Herkunft, Materialzusammensetzung, Herstellung und Lebenszyklus enthält. Er kann vom Hersteller oder von Dritten ausgestellt sein und ist typischerweise über eine Produktkennung wie Barcode oder QR-Code verknüpft.

Zweck des Produktpasses ist es, Transparenz in der Wertschöpfungskette zu erhöhen, Reparatur, Wiederverwendung und Recycling zu erleichtern und regulatorische Anforderungen zu Materialangaben, Chemikalien, Sorgfaltspflichten und Umweltkennzeichnungen zu unterstützen. In der Europäischen Union wird der Digital Product Passport im Rahmen der Sustainable-Products-Initiative diskutiert, um Daten für Regulatoren, Hersteller und Verbraucher besser zugänglich zu machen.

Typische Inhalte umfassen Identität (Produkttyp, Modell, Charge), Herkunft und Lieferkette, Materialien und Stoffe, Energieeffizienz, Haltbarkeit, Reparierbarkeit, Servicehistorie, Entsorgungsoptionen, Zertifizierungen, Konformität sowie Umweltkennzahlen und soziale Standards. Je nach Branche können spezielle Ergänzungen für Elektronik, Textilien, Bauprodukte oder Fahrzeuge vorgesehen sein.

Umsetzung und Betrieb erfordern digitale Formate und interoperable Standards, eindeutige Produktkennungen, sichere Datenspeicherung und Zugriffskontrollen. Daten stammen meist vom Hersteller, können aber durch Lieferanten oder Regulierungsbehörden ergänzt werden. Standardisierungsbemühungen zielen darauf ab, Inhalte, Formate und Verifikationen vergleichbar und prüfbar zu machen.

Vorteile sind verbesserte Transparenz, bessere Rückverfolgbarkeit der Lieferkette und Unterstützung der Kreislaufwirtschaft. Herausforderungen bestehen in Kosten, Datenqualität, Datenschutz, Cybersicherheit und der Gefahr von Greenwashing, besonders wenn Daten nicht verifiziert sind.

Siehe auch: Digitaler Produktpass, Kreislaufwirtschaft, Lieferkettentransparenz.