Preregistrierbare

Preregistrierbare beschreibt Eigenschaften von Forschungsplänen, -designs oder -inhalten, die sich vor Datenerhebung formell registrieren lassen. Der Begriff wird vor allem in der evidenzbasierten Wissenschaft verwendet, um Vorabfestlegungen wie Hypothesen, Methoden und Analysestrategien transparent zu machen.

Typische preregistrierbare Inhalte umfassen die Forschungsfrage, theoretische Hypothesen, Kriterien für die Stichprobenauswahl sowie die geplanten Messinstrumente. Weiterhin werden die Primäraus‑ und Sekundäraus‑come, die Stichprobenplanung, die geplanten statistischen Tests, Entscheidungsregeln (z. B. Stopplinien), der Umgang mit fehlenden Daten und gegebenenfalls geplante Anpassungen der Analyse beschrieben. Ziel ist es, die Forschungsarbeit zeitgestempelt festzuhalten, bevor Daten erhoben oder analysiert werden.

Der Preregistrierungsprozess erfolgt in spezialisierten Plattformen oder Registerstellen, oft zeitgestempelt und öffentlich zugänglich. Zu den bekannten Plattformen gehören Open Science Framework (OSF), ClinicalTrials.gov oder thematische Repositorien. In einigen Fachrichtungen gibt es zusätzlich das Modell der Registered Reports, bei dem der Methodenteil vor der Datenerhebung peer-reviewt wird; die Publikation erfolgt unabhängig von der späteren Ergebnislage, sofern die vorgesehene Praxis eingehalten wird.

Zweck und Nutzen liegen in erhöhter Transparenz, Verringerung von Forschungsbias, erhöhter Replizierbarkeit und besserer Nachprüfbarkeit wissenschaftlicher Befunde. Preregistrierbare Strukturen fördern strikte Hypothesen- und Analysepläne, vermeiden flexible Nachentscheide nach Ergebnissen und tragen so zu einer robusteren evidenzbasierten Praxis bei.

Herausforderungen bestehen darin, dass nicht alle Forschungsfragen sinnvoll preregistriert werden können, insbesondere bei stärker explorativem Vorgehen. Änderungen an der ursprünglichen Preregistrierung sollten nachvollziehbar dokumentiert werden.