Palpationen

Palpationen bezeichnen das subjektive Empfinden des eigenen Herzschlags. Betroffene beschreiben oft ein starkes oder schnelles Pochen, Flattern, Aussetzen oder Unregelmäßigkeiten des Rhythmus. Palpationen können harmlos auftreten, aber auch auf eine Herzrhythmusstörung oder andere Erkrankungen hinweisen.

Ursachen liegen in kardialen und nicht-kardialen Bereichen. Kardiale Ursachen umfassen vorübergehende Extrasystolen (atriale oder ventrikuläre), supraventrikuläre Tachykardien, Vorhofflimmern oder Vorhofflattern, seltener ventrikuläre Tachykardien. Nicht-kardiale Faktoren sind Stimulanzien wie Kaffee, Nikotin, Alkohol oder Drogen, Stress, Angst, Fieber, Dehydration, Elektrolytstörungen, Anämie und Hyperthyreose; auch bestimmte Medikamente können Palpationen auslösen.

Diagnostik erfolgt durch Anamnese und körperliche Untersuchung, gefolgt von diagnostischen Tests. Ein Ruhe-EKG hilft, akute Arrhythmien zu erkennen; bei episodischen Palpationen kommen Langzeit- oder Ereignis-EKG (Holter oder Patch) infrage. Eine Echokardiographie wird erhoben, wenn eine strukturelle Herzerkrankung vermutet wird. Blutuntersuchungen prüfen Schilddrüsenfunktion, Blutbild, Elektrolyte und weitere relevante Werte. Je nach Verdachtslage können weitere Abklärungen nötig sein.

Behandlung und Prognose richten sich nach Ursache und Verlauf. Harmlosen Palpationen kann man durch Aufklärung und Lebensstilanpassungen begegnen, z. B. Reduktion von Koffein und Alkohol, ausreichend Schlaf und Stressbewältigung. Symptomatische Tachykardien können mit Betablockern oder Kalziumkanalblockern behandelt werden; Antiarrhythmika oder Katheterablation kommen seltener in Frage. Notfallmaßnahmen gelten bei Palpationen mit Brustschmerzen, Atemnot, Synkopen oder bekannter Herzkrankheit. Die Prognose ist überwiegend gut, solange keine organische Herzkrankheit vorliegt.