RuheEKG

Ruhe-EKG, auch Ruhe-Elektrokardiogramm genannt, bezeichnet die Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Herzens in Ruhe. In der Regel wird ein 12‑Kanal-EKG angelegt, während der Patient flach liegt und sich entspannt. Die Messung dauert typischerweise einige Sekunden; bei Bedarf können mehrere Ableitungen oder längere Aufzeichnungen erfolgen.

Durchführung: Zur Durchführung werden Elektroden an standardisierten Positionen am Brustkorb und an den Extremitäten befestigt. Die aufgezeichnete Wellenform liefert Informationen zur Herzfrequenz, zum Rhythmus, zur Achse des Herzens sowie zu zeitlichen Intervallen wie PR-Intervall, QRS-Dauer und QTc. Zusätzlich wird die ST-Strecke sowie die T-Welle beurteilt.

Zweck: Das Ruhe-EKG dient der Erkennung von Rhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern, Leitungsstörungen), Hinweisen auf Hypertrophie, Anzeichen eines akuten oder alten Myokardinfarkts, Elektrolytstörungen und bestimmten Erkrankungen des Herzmuskels. Es ist häufig Bestandteil präoperativer Untersuchungen, der Abklärung von Brustschmerzen, Palpitationen oder Synkopen.

Begrenzungen: Ein Ruhe-EKG liefert einen Schnappschuss der Herzaktivität und kann normal sein trotz bestehender Erkrankungen oder abnormalen Befunden, die weitere Abklärung erfordern. Viele relevante Zustände zeigen sich erst unter Belastung oder treten intermittierend auf. Daher werden ergänzende Untersuchungen wie Belastungs-EKG, Langzeit-EKG (Holter) oder Echokardiografie herangezogen.