Opioidvergiftungen

Opioidvergiftungen bezeichnet eine akute Vergiftung durch Opioide wie Morphin, Heroin, Fentanyl oder synthetische Missbrauchsdrogen. Sie ist durch eine zentrale Atemdepression, Bewusstseinsminderung und eine Beeinträchtigung des Kreislaufs gekennzeichnet und bildet einen medizinischen Notfall, der schnelles Handeln erfordert.

Ursachen sind Überdosierung, unsachgemäße Einnahme, Wechselwirkungen mit Alkohol oder Beruhigungsmitteln sowie die Einnahme illegaler oder stark dosierter Opioide. Risikogruppen umfassen Schmerzpatienten mit Opioidtherapie, Suchtbetroffene und Personen mit unbekannter Dosis.

Klinische Zeichen umfassen die Opioid-Triade aus Miosis, Atemdepression und Bewusstseinsverlust. Weitere Hinweise sind Bradykardie, Hypotonie, geringe Sauerstoffsättigung, Übelkeit, Erbrechen und kühle, blasse Haut. Bei fortschreitender Hypoxie kann es zu Verwirrtheit oder Krampfanfällen kommen.

Diagnostik basiert primär auf dem klinischen Bild und der Überwachung von Atmung, Kreislauf und Bewusstsein. Blut- und Urintests können Opioide nachweisen; einige Laborfaktoren helfen beim Ausschluss anderer Ursachen. Röntgen oder CT sind in der Regel nicht erforderlich, wenn der Verdacht eindeutig ist.

Behandlung beginnt mit sofortigen Atemwegs- und Kreislaufmaßnahmen, Sauerstoffgabe und ggf. Beatmung. Naloxon wirkt als Opioid-Antagonist und wird je nach Reaktion wiederholt verabreicht. Kliniken überwachen auf Wiederbeginn der Symptome, da eine längere Opioidwirkung auftreten kann. Behandlung von Aspiration und Komplikationen ist möglich.

Prävention umfasst Aufklärung, Einnahmeunterstützung, Take-home-Naloxon-Programme und sichere Verschreibungspraxen. Die Prognose hängt von der Schnelligkeit der Behandlung ab; Re-Narcotisierung ist möglich, insbesondere bei lang wirkenden Opioiden wie Fentanyl. Öffentliche Gesundheitsmaßnahmen zielen darauf ab, Überdosierungen zu verhindern.