OfflineSimulationen

OfflineSimulationen bezeichnen Simulationen, die unabhängig von Echtzeit-Datenströmen oder Live-Systemen durchgeführt werden. In einer Offline-Umgebung werden Modelle mit statischen Eingaben, historischen Daten oder synthetisch erzeugten Szenarien versorgt, und alle Berechnungen erfolgen ohne Anbindung an reale Prozesse. Ziel ist es, Modelle zu entwickeln, zu kalibrieren, zu testen und verschiedene Szenarien zu analysieren, bevor sie in der Praxis eingesetzt werden.

Typische Merkmale sind die Reproduzierbarkeit, die vollständige Kontrolle über Parameter und Randbedingungen sowie die Möglichkeit, viele Szenarien schnell zu durchlaufen. Eingaben können historische Aufzeichnungen, synthetische Daten oder parametrisierte Generatoren sein. Der Arbeitsablauf umfasst Kalibrierung, Verifikation, Validierung, Szenarioanalyse, Sensitivitäts- und Unsicherheitsanalysen.

Anwendungsfelder umfassen Finanz- und Risikomodellierung, Fertigungs- und Logistikplanung, Verkehrs- und Transportsysteme, Energiesysteme, Roboter- und KI-Algorithmen in der Entwicklung. Vorteile sind geringes Risiko, Kosten- und Zeitersparnis, sichere Prüfung innovativer Ansätze sowie bessere Reproduzierbarkeit. Einschränkungen ergeben sich aus der Abhängigkeit von Modellannahmen, möglicher Diskrepanz zu Realweltdaten und begrenztem Realismus der Simulation.

Typische Methoden und Werkzeuge umfassen diskrete Ereignis- und agentenbasierte Simulation, Systemdynamik sowie entsprechende Software- und Programmierumgebungen. Gute Praxis umfasst Dokumentation, Versionierung, Nachverfolgung von Reproduzierbarkeit und klare Abgrenzung von Annahmen.