Nutzungserhebungen

Nutzungserhebungen bezeichnet systematische Erhebung von Informationen darüber, wie etwas genutzt wird. Sie werden in verschiedenen Kontexten eingesetzt, etwa in der Marktforschung, beim Provider von digitalen Diensten, im Öffentlichen Sektor oder in Bibliotheken. Ziel ist es, Muster der Nutzung zu beschreiben, Nutzungsbedürfnisse zu erkennen und Entscheidungen zu fundieren.

Typen und Methoden: Nutzungserhebungen können quantitative Daten (Häufigkeit, Dauer der Nutzung, Verteilung von Nutzungsarten) oder qualitative Daten (Nutzererfahrungen, Barrieren) umfassen. Quellen sind Fragebögen, Interviews, Beobachtungen, Nutzungsanalytik, Telemetrie oder Logs. Je nach Zielsetzung können Erhebungen einmalig (Querschnitt) oder über Zeit (Längsschnitt) stattfinden. Daten sollten, soweit möglich, aggregiert oder anonymisiert werden, um Identifizierbarkeit zu verhindern.

Anwendungsfelder: In der Produktentwicklung helfen Nutzungserhebungen, Funktionen zu priorisieren; im Digitalbereich dienen sie zur Optimierung von Benutzeroberflächen; im Öffentlichen Sektor unterstützen sie die Bewertung von Angeboten oder die Allokation von Ressourcen; in Bibliotheken oder kulturellen Einrichtungen liefern sie Erkenntnisse zur Nachfrage.

Datenschutz und Ethik: Bei Nutzungserhebungen gelten geltende Datenschutzbestimmungen (z. B. DSGVO). Einwilligung, Transparenz über Zweck der Datenerhebung, Minimierung der Datenerhebung, zeitnahe Anonymisierung und sichere Speicherung sind wichtig. Herausforderungen umfassen Repräsentativität, Antwortausfälle, Verzerrungen und Kosten.