Normenordnungen

Normenordnungen, auch als normative Ordnungen bezeichnet, ist ein Begriff aus der Sozial- und Rechtswissenschaft, der das Gesamtsystem von Normen beschreibt, das das Verhalten von Mitgliedern einer sozialen Einheit regelt. Es umfasst rechtliche, moralische, soziale und organisatorische Normen und schafft Rahmenbedingungen für Entscheidungen, Handlungen und Konflikte.

Aufbau und Bestandteile: Normenordnungen bestehen aus Normen unterschiedlicher Form und Stufe. Rechtliche Normen sind verbindlich gesetzlich festgelegt, während moralische Normen, Gewohnheitsnormen oder Organisationsregeln nicht immer formell durchsetzbar sind. Diese Normen verknüpfen sich in Hierarchien, etwa Verfassung, Gesetze, Verordnungen, Satzungen sowie interne Richtlinien von Institutionen.

Funktionen: Normenordnungen geben Orientierung, legitimieren Herrschaft und Autorität, regeln Pflichten und Rechte und dienen der Konfliktlösung. Sie tragen zur Stabilisierung sozialer Strukturen bei und erleichtern Prognosen über Verhalten in bestimmten Situationen.

Entstehung und Wandel: Normenordnungen entstehen durch Gesetze, Sozialisation, politische Debatten, kulturelle Praktiken und organisatorische Prozesse. Veränderungen können schrittweise erfolgen oder durch Krisen beschleunigt werden; neue Normen können konkurrieren oder bestehende Normen verdrängen.

Beispiele und Anwendungsbereiche: Staatliche Rechtsordnungen, religiöse Normensysteme, Unternehmens- und Organisationsnormen, Bildungsethik oder internationale Normensysteme wie völkerrechtliche Normen.