Nitritbelastungen

Nitritbelastungen bezeichnet die Belastung eines Systems mit Nitrit-Ionen (NO2-). Sie kann in natürlichen Ökosystemen, Böden, Grund- und Oberflächengewässern, in der Lebensmittelkette sowie in der Wasser- und Abwassertechnik auftreten. Nitrit ist ein Zwischenprodukt des Stickstoffkreislaufs und wird sowohl natürlich durch mikrobielle Prozesse gebildet als auch durch menschliche Aktivitäten in die Umwelt eingebracht, etwa durch Düngemittel, Abwässer oder den Einsatz von Nitrit als Konservierungsstoff in Lebensmitteln.

Ursachen und Vorkommen: In Gewässern entstehen Nitritbelastungen primär durch nitrifizierende Mikroorganismen, die Ammonium zu Nitrit und weiter zu Nitrat oxidieren; unter bestimmten Bedingungen kann Nitrit auch vorübergehend als Zwischenstufe auftreten. Im Boden und Grundwasser kann Nitrit aus übermäßigem Nitrateintrag resultieren. In der Lebensmittelkette wird Nitrit intentional als Konservierungsmittel eingesetzt (z. B. in Fleischwaren), oder es kann als Nebenprodukt bei Salzen und Räuchern entstehen.

Gesundheitliche Auswirkungen: Nitrit kann das Hämoglobin im Blut zu Methemoglobin oxidieren, was den Sauerstofftransport beeinträchtigt, besonders bei Säuglingen. Langfristige Exposition kann zur Bildung von N-nitrosierten Verbindungen führen, die als krebserregend gelten. Auswirkungen hängen von Konzentration, Expositionsdauer und Matrix ab.

Messung, Grenzwerte und Regulierung: Nitritbelastungen werden mit chemischen Analytikmethoden gemessen, etwa mittels Ionenchromatographie oder spektrophotometrischen Verfahren. Grenzwerte für Nitrit sind je nach Rechtsordnung unterschiedlich: In Trinkwasser existieren nitritspezifische Grenzwerte; in Lebensmitteln gelten Höchstmengen, die je nach Produkt variieren und überwacht werden.

Prävention und Reduktion: Vermeidung oder Reduktion von Nitratbelastungen durch umweltfreundliche Düngung, effektive Abwasserbehandlung und Denitrifikation; in der Wasserversorgung durch geeignete Aufbereitungsverfahren wie Aktivkohle, Ionenaustausch oder Umkehrosmose; in Lebensmitteln durch Begrenzung der Nitritzufuhr und alternative Konservierungsmethoden.