Abwässer

Abwässer sind Wasser, das durch menschliche Tätigkeit verunreinigt wurde und in Abwassersysteme gelangt. Dazu zählen kommunale Haushaltsabwässer und industrielle Abwässer, die oft in Misch- oder Trennsystemen gesammelt werden.

Sie tragen organische Substanz, anorganische Stoffe, Nährstoffe (Stickstoff und Phosphor), Schwebstoffe sowie Mikroverunreinigungen, Schwermetalle und pathogene Mikroorganismen. Typische Kennzahlen sind BOD5, COD, TSS, NH4-N, NO3-N und PO4-P.

Die Reinigung erfolgt in Stufen. Die Primärbehandlung entfernt grobe Feststoffe durch mechanische Verfahren. Die sekundäre Reinigung nutzt biologische Prozesse, meist Belebungsbecken, zur Abbau organischer Stoffe und zur Reduktion von Stickstoffverbindungen. Tertiärverfahren können Phosphat- und Stickstoffentfernung, Desinfektion und Filtration umfassen.

Der Klärschlamm wird stabilisiert, entwässert und oft zu Biogas verwertet oder anderweitig entsorgt.

Ziel der Abwasserbeseitigung ist der Schutz von Gewässern vor Belastungen und Eutrophierung. Rechtsgrundlagen bilden in Deutschland das Wasserhaushaltsgesetz, die Abwasserverordnung und EU-weite Vorgaben wie die Wasserrahmenrichtlinie; auf Ebene der Länder gibt es ergänzende Regelungen.

Zu den Herausforderungen gehören Extremereignisse wie Starkregen, Mikroverunreinigungen und die Steigerung der Ressourceneffizienz.