Zwischenprodukt

Zwischenprodukt bezeichnet in der Chemie und Industrie ein Erzeugnis, das im Verlauf eines Produktions- oder Syntheseprozesses entsteht und noch nicht das beabsichtigte Endprodukt darstellt. Es dient als Baustein oder Zwischenschritt, der in weiteren Reaktions- oder Verarbeitungsschritten weiterverarbeitet wird. Der Begriff hebt die vorübergehende Rolle des Materials im Produktionsprozess hervor und unterscheidet es von Rohmaterialien (Vorprodukten) sowie vom fertigen Endprodukt.

In der chemischen Praxis sind Zwischenprodukte oft reaktive oder instabile Verbindungen, die spezifische Bedingungen für ihre Weiterverarbeitung benötigen. Sie können isoliert werden oder direkt in der nächsten Reaktionsstufe umgesetzt werden. In der pharmazeutischen Wirkstoffherstellung entstehen mehrere Zwischenstufen, bevor der aktive Wirkstoff (API) erreicht wird. In der Polymerchemie dienen Zwischenprodukte oft als Ausgangsstoffe für die Bildung längerer Ketten oder anderer Strukturen.

In der industriellen Fertigung bezeichnet Zwischenprodukt einen Output eines Produktionsschritts, der in der nächsten Stufe verwendet wird. Eine sorgfältige Qualitätskontrolle, Lagerung und Logistik sind wichtig, da Zwischenprodukte häufig empfindlich sind oder eine begrenzte Haltbarkeit haben und fehlerhafte Zwischenstufen die gesamte Produktion beeinträchtigen können.

Begrifflich stehen Zwischenprodukte oft im Spannungsfeld zu Vorprodukten und unfertigen Erzeugnissen. In der Kostenrechnung werden sie häufig als Bestandteile des Vorratsvermögens (Work in Progress) geführt, bis sie zum Endprodukt fertiggestellt sind. Die genaue Terminologie kann je nach Branche variieren.