Nüchternwerten

Nüchternwert, im Deutschen oft auch Nüchternwert oder Nüchternwerte genannt, bezeichnet Laborergebnisse, die nach einer Fastenperiode erhoben werden. Ziel ist es, durch das Vermeiden von Einflüssen der Nahrungsaufnahme eine möglichst stabile Ausgangssituation des Stoffwechsels abzubilden. Typischerweise beträgt das Fasten 8 bis 12 Stunden. Während dieser Zeit sollten keine Kalorien zugeführt werden; Wasser ist in der Regel erlaubt. Hinweise zur Vermeidung von Alkohol, rauchen oder bestimmten Medikamenten können die Ergebnisse ebenfalls beeinflussen und sollten beachtet werden.

Zu den am häufigsten gemessenen Nüchternwerten gehören der nüchtern gemessene Blutzucker (Glukose) sowie das Nüchternlipidprofil, das Triglyceride, Gesamtcholesterin sowie HDL- und LDL-Cholesterin umfasst. Weitere übliche Nüchternwerte betreffen Nieren- und Leberfunktionswerte, zum Beispiel Kreatinin, Harnstoff oder Leberenzymwerte. In manchen Fällen werden auch weitere Parameter wie Nüchternglukose, Insulin oder Leber- und Nierenmarker nüchtern bestimmt.

Die Interpretation der Werte hängt von den Referenzbereichen des jeweiligen Labors sowie von Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand ab. Nüchternwerte liefern Hinweise auf Stoffwechselstörungen; beispielhaft gelten Blutzucker unter 100 mg/dl (5,6 mmol/L) als normal, 100–125 mg/dl (5,6–6,9 mmol/L) als gestörte Nüchternglukose, und ≥126 mg/dl (≥7,0 mmol/L) bei zweimaliger Messung als Hinweis auf Diabetes. Triglyceride sollten typischerweise unter 150 mg/dl bleiben (≤1,7 mmol/L). Ergebnisse sollten mit einem Arzt besprochen werden, da individuelle Faktoren eine Rolle spielen. In bestimmten Situationen können auch nicht-nüchtern durchgeführte Werte ausreichend sein, doch für viele Tests gilt das Nüchternprinzip als Standard.