Nüchternlipidprofil

Nüchternlipidprofil bezeichnet eine Laboruntersuchung zur Bestimmung von Blutfetten nach einer Fastenperiode. Ziel ist die Einschätzung des kardiovaskulären Risikos sowie die Grundlage für Therapiefestlegungen.

Es werden üblicherweise Messgrößen wie Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und Triglyceride ermittelt. Oft wird zusätzlich die nicht HDL-C (Cholesterinlast) oder weitere Berechnungen herangezogen, um das Risikoprofil besser abzubilden.

Für die Auswertung empfiehlt sich in der Regel eine Fastenzeit von 9 bis 12 Stunden; Wasser ist meist erlaubt, Kaffee und kalorienhaltige Getränke sollten vermieden werden. Bestimmte Medikamente, akute Erkrankungen oder Lebensumstände können die Werte beeinflussen, daher sollten Medikamente dem Arzt bekannt sein.

Die Zielwerte hängen von Leitlinien, Risikofaktoren und Alter ab. Übliche Orientierungspunkte sind Gesamtcholesterin unter 200 mg/dL (5,2 mmol/L); LDL-C unter 100 mg/dL (2,6 mmol/L), wobei bei Hochrisikopatienten oft <70 mg/dL (1,8 mmol/L) angestrebt wird; HDL-Cholesterin idealerweise über 40 mg/dL (1,0 mmol/L) bei Männern und über 50 mg/dL (1,3 mmol/L) bei Frauen; Triglyceride unter 150 mg/dL (1,7 mmol/L). Die Werte werden im Kontext weiterer Risikofaktoren interpretiert.

Das Nüchternlipidprofil gehört zur kardio-vaskulären Risikobewertung und dient der Entscheidungen zu Lebensstilmaßnahmen oder medikamentöser Behandlung. Ergebnisse können durch akute Erkrankungen, Schwangerschaft, Leber- oder Nierenerkrankungen sowie bestimmte Medikamenteneinflüsse beeinflusst werden. In manchen Fällen akzeptieren Leitlinien auch Nicht-Nüchternmessungen, doch der Nüchternstatus liefert in der Regel vergleichbare Referenzgrößen.