Mukosaassoziierte

Mukosaassoziierte ist ein fachbegrifflicher Ausdruck aus Biologie und Medizin, der etwas beschreibt, das mit Schleimhäuten (Mukosa) zusammenhängt oder dort lokalisiert, wirkt oder interagiert. Schleimhäute bedecken innere Oberflächen wie den Verdauungs-, Atem- und Harntrakt sowie die Genitalregion und stellen Schnittstellen zwischen Körper und Umwelt dar. Der Begriff wird genutzt für Gewebe, Zellen, Immunprozesse und Mikroorganismen, die an oder in diesen Mukosa-Strukturen vorkommen.

Zu den wichtigsten mukosaassoziierten Strukturen gehört das mukosa-assoziierte lymphatische Gewebe (MALT). Dieses umfasst verschiedene lymphoide Aggregationen, darunter das gut-assoziierte Lymphgewebe des Verdauungstrakts (GALT) und das atemwegsbezogene Lymphgewebe (BALT). Das mukosaassoziierte Immunsystem ist auf rasche Abwehr gegen eingedrungene Erreger an der Oberflächenhaut der Schleimhäute spezialisiert und produziert dabei sekretorisches Immunglobulin A (IgA). Es arbeitet jedoch auch an der Aufrechterhaltung der Toleranz gegenüber kommensalen Mikroorganismen und Nahrungsantigenen.

Mikrobiologisch bezeichnet mukosaassoziierte Mikroorganismen jene Bakterien, Viren und Pilze, die sich an Schleimhäuten ansiedeln oder dort interagieren. Die mukosaassoziierte Mikrobiota beeinflusst Barrierefunktion, Immunantworten und das Gleichgewicht zwischen Abwehr und Toleranz. Dysbalancen dieser Gemeinschaft (Dysbiose) stehen im Zusammenhang mit entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Zöliakie, Allergien sowie Infektionsrisiken; zudem kann aus mukosaassoziiertem Gewebe ein MALT-Lymphom entstehen.

In Forschung und Klinik ist das Verständnis mukosaassoziierter Prozesse relevant für Impfstoffentwicklung, Therapien entzündlicher Erkrankungen und die Diagnostik mucosaassoziierter Lymphome. Methoden umfassen Histologie, Immunhistochemie, Durchflusszytometrie, Sequenzierung und mukosale Probengewinnung.