Mischbetrieb

Mischbetrieb ist eine Form landwirtschaftlicher Betriebsführung, bei der auf demselben Hof sowohl Pflanzenerzeugung als auch Tierhaltung betrieben werden. Durch die Verzahnung von Nutzungen werden Ressourcen wie Futter, Dung und Boden möglichst geschlossenen Kreisläufen zugeführt.

Typische Konstellationen sind gemischte Betriebe mit Ackerbau und Viehhaltung (beispielsweise Rinder, Milchkühe, Schweine oder Hühner) oder Kombinationen aus Obstanbau bzw. Gemüseproduktion mit Tierhaltung. Die Größenordnung einzelner Betriebe variiert stark und wird oft durch regionale Rahmenbedingungen geprägt.

Vorteile eines Mischbetriebs liegen in der Diversifikation des Einkommens, der Risikostreuung und dem effizienteren Nährstoffkreislauf durch die Nutzung von Dung als Dünger. Zudem kann eine bessere Auslastung von Arbeitskräften, Maschinen und Gebäuden erzielt werden. Herausforderungen ergeben sich durch höheren Managementaufwand, größeren Kapitalbedarf, Abhängigkeit von mehreren Marktsegmenten sowie komplexe Planungen in Vieh- und Pflanzenproduktion und strengere Umweltauflagen.

Wirtschaftliche Bedeutung und Regulierung: Mischbetriebe sind in vielen europäischen Agrarstrukturen verbreitet. In der EU werden Betriebsformen im Rahmen der Agrarstrukturerhebungen erfasst; Förderungen aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (CAP) können die Wirtschaftlichkeit beeinflussen. Umwelt- und Tierschutzauflagen betreffen Planung, Düngung und Naturschutzaspekte.

Beispiele: Ein Hof, der Getreide anbaut und Milchkühe hält, kombiniert Futtererzeugung mit Milchproduktion. Ein Obstbaubetrieb kann zusätzlich Hühnerhaltung für Eierproduktion betreiben.

Siehe auch: Reiner Betrieb, Agrarstruktur, Mischwirtschaft.