Marktgrößen

Marktgrößen bezeichnet in der Betriebswirtschaft die Größe eines Marktes, gemessen in monetärem Umsatz oder in abgesetzter Menge, innerhalb eines definierten Zeitraums und geografischen Gebiets. Sie dienen als Grundlage für Planung, Investitionsentscheidungen und Wettbewerbsanalysen.

Typen der Marktgrößen umfassen unter anderem das Marktpotenzial (Marktgröße insgesamt, theoretisch erreichbares Volumen oder Umsatz), das Marktvolumen (aktueller realisierter Umsatz oder Menge) sowie den Marktanteil, der den Anteil eines Unternehmens oder einer Marke am Gesamtmarkt widerspiegelt. In der Praxis werden oft drei Ebenen unterschieden: Total Addressable Market (TAM), Served Available Market (SAM) und Serviceable Obtainable Market (SOM). TAM beschreibt das komplette Potenzial, SAM den Teil, der durch bestehende Angebote bedient werden könnte, und SOM den realen Anteil, den ein Unternehmen voraussichtlich gewinnen kann.

Methoden zur Ermittlung der Marktgrößen reichen von Top-down-Ansätzen über Makrodaten bis zu Bottom-up-Ansätzen, die aus der Anzahl potenzieller Kunden und durchschnittlichen Umsätzen ableiten. Value-based Ansätze berücksichtigen den geschätzten Zahlungswert, den Kunden dem Produkt beimessen. Datenquellen sind Branchenberichte, amtliche Statistiken, Unternehmensberichte, Marktforschungsdaten und Befragungen.Perioden- und geografische Abgrenzungen müssen klar definiert sein, da sich Marktgrößen über Zeit und Raum ändern.

Anwendungen finden sich in Markt- und Wettbewerbsanalysen, Standort- und Produktentscheidungen, Budgetplanung sowie Risikobewertungen. Es bleibt zu beachten, dass Marktgrößen Schätzungen sind: Sie hängen von Definitionen, Annahmen und Datenqualität ab und können Unsicherheiten aufweisen, insbesondere bei neuen oder schnell wandelnden Märkten.