Luxussteuern

Luxussteuern bezeichnet Steuern, die gezielt auf Luxusgüter erhoben werden. Diese Abgaben unterscheiden sich von allgemeinen Verbrauchsteuern oder der Mehrwertsteuer dadurch, dass sie nur auf Waren oder Dienstleistungen gelten, die als besonders teuer oder statusorientiert gelten. Zielsetzungen reichen von zusätzlicher Staatseinnahme über Lenkung des Konsumverhaltens bis hin zu sozial- oder umweltpolitischen Zielen.

Die Gestaltung von Luxussteuern variiert. Typisch sind ad valorem-Steuern, also prozentuale Zuschläge auf den Preis, sowie spezifische Abgaben, bei denen eine feste Gebühr pro Stück oder pro Einheit erhoben wird. In einigen Systemen wird die Luxussteuer zusätzlich oder alternativ zur Umsatzsteuer erhoben. Die Bemessung und der Umfang der Steuerkataloge unterscheiden sich stark je nach Land, politischer Ausrichtung und fiskalischem Bedarf.

Gängige Anwendungsbereiche umfassen teure Automobile, Schmuck, Uhren, Yachten, Privatjets, Pelze und andere hochpreisige Konsumgüter. In vielen Rechtsordnungen gibt es Ausnahmen oder Abschmelzungen für notwendige Güter wie Grundnahrungsmittel, Medikamente oder benchmarkartige Luxusgüter, die als Investitionen gelten. Die Steuer wird meist beim Kauf oder bei der Einfuhr erhoben; grenzüberschreitender Einkauf kann die Effekte mindern und erfordert Grenzzoll- oder Rechtsdurchsetzung.

Wirtschaftlich dienen Luxussteuern der Einnahmenerzielung und können verteilungs- oder umweltpolitische Signale senden. Kritiker verweisen auf Regresivität, da auch wohlhabende Haushalte bestimmte Luxusgüter kaufen, sowie auf Verwaltungsaufwand und Substitutions- oder Verlagerungseffekte. Politisch werden Luxussteuern in vielen Ländern diskutiert oder zeitweise angewendet, oft als Teil eines breiteren Steuersystems oder als spezielles Instrument zur Finanzierungs- und Verteilungslogik.