Mehrwertsteuer

Die Mehrwertsteuer (MWST) ist eine Verbrauchssteuer auf den Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Sie basiert auf dem Prinzip des Wertzuwachses: Bei jeder Station der Herstellung und des Vertriebs wird der Wert erhöht und entsprechend besteuert. Der Endverbraucher trägt die Steuerlast; Unternehmen erheben sie auf Verkäufe, ziehen jedoch die Vorsteuern aus eingekauften Waren und Leistungen ab und führen den Rest an die Steuerbehörde ab.

Funktionsweise: Ein Unternehmen berechnet die MWST auf seine Umsätze und weist sie in der Rechnung aus. Auf die Eingangsrechnungen gezahlte MWST wird als Vorsteuer abgezogen. Die Differenz zwischen vereinnahmter Umsatzsteuer und abziehbarer Vorsteuer wird an das Finanzamt abgeführt. Bestimmte Umsätze sind befreit oder unterliegen dem Nullsatz; bei Exporten ins Ausland kann die Steuer entfallen.

Steuersätze: Die Höhe der Mehrwertsteuer variiert je nach Land. Typischerweise gibt es einen Standardsteuersatz sowie ermäßigte Sätze für bestimmte Güter und Dienstleistungen. In Deutschland beträgt der Standardsteuersatz 19 Prozent, der ermäßigte Satz 7 Prozent. Andere Länder verwenden andere Sätze und Regelungen.

Pflichten: Unternehmen mit Pflicht zur Umsatzsteuerregistrierung müssen in regelmäßigen Abständen Steuererklärungen abgeben, Rechnungen ordnungsgemäß ausstellen und Buchführung führen. Kleinunternehmerregeln oder besondere Vereinfachungen können greifen.

Bedeutung: Die Mehrwertsteuer ist eine zentrale Einnahmequelle der öffentlichen Haushalte und eine weitgehend neutrale Steuer auf den Konsum, da sie den Wertzuwachs in der gesamten Lieferkette besteuert, ohne Unternehmen systematisch zu belasten.