Linienenführung

Der Begriff Linienführung bezeichnet in der Fachsprache die räumliche Trassenführung einer Linie durch Landschaft, Bebauung und Infrastruktur. Häufig kommt er im Kontext von Verkehrsnetzen vor, etwa bei Eisenbahn, Straßen, U-Bahnen oder Versorgungsleitungen. Die Linienführung beschreibt die Lage, Ausdehnung und Geometrie der Trasse sowie deren Anbindung an Netze, Haltepunkte und Übergabestellen. Der korrekte deutsche Begriff lautet Linienführung; Linienenführung ist eine seltene Fehlvariante.

In der Planung geht es darum, eine sichere, leistungsfähige und kosteneffiziente Verbindung zu schaffen, die Geografie, Umweltauflagen und Eigentumsverhältnisse berücksichtigt. Die horizontale Trassenführung bestimmt die Lage der Trasse in der Ebene (Geraden, Kurven, Bogenradien), während die vertikale Trassierung das Gefälle und die Höhenentwicklung festlegt. Zentrale Einflussgrößen sind Geologie, Topografie, Lärmschutz, Naturschutzgebiete, Siedlungsstrukturen, bestehende Infrastruktur und zukünftige Nutzungen. Der Prozess umfasst Voruntersuchung, Machbarkeitsstudie, mehrstufige Trassenalternativen, Umweltverträglichkeitsprüfung, Ingenieurentwurf und behördliche Genehmigungen.

Methodisch arbeiten Planer mit Vermessung, geotechnischen Erkundungen, Fahrdynamik- und Lärmsimulationen sowie Kosten-Nutzen-Analysen. Ziel ist es, Curvenradien, Steigungen, Bau- und Betriebskosten sowie Sicherheitsanforderungen zu optimieren und die Trasse möglichst gut in das Umfeld zu integrieren. In deutschsprachigen Ländern wird der Begriff häufig synonym mit Trassenführung verwendet; Trassen, Streckenführung und Linienführung sind verwandte Bezeichnungen in Planung und Ingenieurswesen. Beispiele finden sich in Neubau- und Erweiterungsprojekten von Bahn- und Straßennetzen.