Siedlungsstrukturen

Siedlungsstrukturen bezeichnen die räumliche Ordnung von Siedlungen, Gebäuden, Verkehrsinfrastruktur und Freiräumen in einem geografischen Raum. Sie beschreiben, wie Bevölkerung, Wirtschaft und Landschaft miteinander verbunden sind und wie Siedlungen im Raum verteilt, verdichtet oder miteinander verknüpft sind. Typische Merkmale sind Bau- und Nutzungsdichten, Siedlungstypen sowie deren Ergänzung durch Infrastruktur und Grünflächen.

Zu den grundlegenden Formen gehören verstreute Siedlungen (Einzelhäuser oder Höfe in der Feldflur), Straßendörfer bzw. Straßenniederlassungen (Häuser entlang einer Straße), Haufendörfer (Kernort mit verdichteter Häuseransammlung, meist um einen zentralen Punkt wie Kirche oder Marktplatz) sowie Reihendörfer (Häuser in einer Reihe entlang einer Achse). In städtischen Räumen treten zentrale, dichte Strukturen mit Block- oder Rasterformen auf, ergänzt durch Vorstädte und periurbanes Gebiet; hier entwickeln sich Verdichtung, urbane Wachstumszonen und unterschiedliche Nutzungsarten.

Die Entstehung und Form von Siedlungsstrukturen hängt von Faktoren wie Topografie, Boden- und Wasserressourcen, Landnutzung, Verkehrsanbindung, politische Raumordnung sowie wirtschaftlichen Strukturen ab. Historische Entwicklungen, Religion, soziale Strukturen und technischer Fortschritt prägen Ortskerne, Straßenverläufe und Hofformen.

Entwicklungsgeschichte und Trends: Von kleinräumigen agrarischen Mustern hin zu größeren Städten im Zuge der Industrialisierung; im 20. Jahrhundert zunehmende Urbanisierung, Suburbanisierung und Verdichtung am Stadtrand. Gegenwärtig beeinflussen Nachhaltigkeitsziele, Flächenverbrauch, Mobilität und Infrastrukturkosten die weitere Ausprägung.

Planung und Bedeutung: Raumordnung, Bauleitplanung und Flächennutzungspläne zielen darauf ab, Siedlungsstrukturen effizient zu gestalten, Versiegelung zu begrenzen, Grünflächen zu sichern und Mobilität zu verbessern. Das Verständnis von Siedlungsstrukturen ist zentral für Stadt- und Regionalplanung, Landwirtschaft, Umwelt- und Sozialpolitik.