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Larmorpräzession

Larmorpräzession bezeichnet die kreisförmige Prezession des magnetischen Moments μ eines geladenen Teilchens oder eines Spins in einem äußeren statischen Magnetfeld B. Die Präzession entsteht durch das Drehmoment τ = μ × B, das den Drehimpulsvektor um das Feld drehen lässt. In der klassischen Beschreibung bleibt der Betrag von μ konstant, während sich seine Richtung um B herum mit der Larmorfrequenz ω_L dreht. Die Frequenz ist ω_L = γ B, wobei γ die Gyromagnetik des Teilchens ist; ihr Vorzeichen bestimmt die Richtung der Präzession.

In der Quantenmechanik wird der Spin durch den Hamiltonian H = - μ · B beschrieben. Die zeitliche Entwicklung führt

Anwendungen der Larmorpräzession finden sich in der Kernspinresonanz (NMR), der Magnetresonanztomographie (MRI), der Elektronenspinresonanz (ESR/EPR) sowie

zu
einer
kohärenten
Rotation
der
Erwartungswerte
der
Spinoperatoren
um
das
Feld
mit
derselben
Larmorfrequenz.
Für
unterschiedliche
Teilchenarten
(z.
B.
Protonen,
Elektronen)
unterscheiden
sich
γ-Werte,
wodurch
sich
charakteristische
Larmorfrequenzen
ergeben,
die
direkt
proportional
zur
Feldstärke
sind.
in
der
Präzisionsmesstechnik
und
der
Quanteninformation.
In
NMR
und
MRI
dient
die
Messung
der
Larmorfrequenz
zur
Feldbestimmung,
Strukturaufklärung
und
Bildgebung.
Inhomogene
Felder
oder
Wechselwirkungen
mit
Umgebungsfeldern
führen
zu
Dephasing
und
Relaxation
(T2
bzw.
T1),
wodurch
die
Kohärenz
der
Präzession
verloren
geht.