Kostenprognose

Kostenprognose bezeichnet die erwartete Entwicklung der Kosten eines Projekts, eines Geschäftsbereichs oder einer Organisationseinheit über einen geplanten Zeitraum. Sie basiert auf verfügbaren Daten, Annahmen zu Mengen, Preisen, Leistungsumfang und Rahmenbedingungen und dient der Budgetierung, Ressourcenplanung, Kostensteuerung und dem Risikomanagement. Sie kann als Zwischen- oder Endprognose veröffentlicht werden und bildet die Grundlage für Entscheidungen bei Änderungen des Umfangs oder der Laufzeit.

Typische Anwendungsbereiche sind Bauprojekte, Infrastruktur, IT- und Produktentwicklungen, Betriebskostenanalysen in Unternehmen sowie öffentliche Haushalte. Sie unterstützt das Management bei der Verfolgung von Kostentrends, der Identifikation von Kostenüberziehungen und der Priorisierung von Maßnahmen.

Methoden der Kostenprognose umfassen historische Kostenreihen, mengenbasierte Schätzungen, parametrisierte Modelle sowie Bottom-up- oder Top-down-Ansätze. Weiterhin kommen Verfahren wie Earned Value Management, Szenarioanalysen und Monte-Carlo-Simulationen zum Einsatz. Grundlage der Prognosen sind Daten aus der Kostenhistorie, Mengenentwicklungen, Preis- und Währungsentwicklungen, Lieferantenangeboten, Verträgen und Inflationsraten.

Herausforderungen bestehen in der Unsicherheit und in Änderungsrisiken, weshalb die Genauigkeit stark von Datenqualität, Transparenz der Annahmen und der Stabilität des Umfelds abhängt. Zur Qualitätssicherung dienen Sensitivitätsanalysen, Validierung gegen Realwerte und eine klare Dokumentation der Annahmen.

Kostenprognose ergänzt Kostenplanung und Kostenschätzung. Eine Kostenschätzung erfolgt zu Planungsbeginn, Prognosen werden regelmäßig aktualisiert und dienen der Abweichungsüberwachung. Standards und Best Practices stammen aus dem Projekt- und Risikomanagement, etwa ISO 31000 und Praxisempfehlungen entsprechender Fachorganisationen.