Mengenentwicklungen
Mengenentwicklungen sind Familien von Mengen E(t) in einem Raum X, typischerweise dem euklidischen Raum R^n, die durch die Zeit t parameterisiert werden. Sie modellieren die räumliche Ausdehnung eines Objekts oder einer Region, die sich im Verlauf einer zeitabhängigen Physik, Geometrie oder Bildverarbeitung verändert. Formal betrachtet ist eine Mengenentwicklung eine Abbildung E von einem Intervall I in die Potenzmenge von R^n, E: I -> P(R^n), wobei E(t) oft eine messbare, meist beschränkte Menge ist. Man unterscheidet verschiedene Typen, etwa monotone Entwicklungen, bei denen E(s) ⊆ E(t) für s ≤ t gilt, oder generalere Entwicklungen ohne solche Inklusionseigenschaft. In der Praxis wird häufig die Level-Set-Darstellung genutzt: Es existiert eine Funktion φ(x,t), so dass E(t) = { x | φ(x,t) ≤ 0 }, wobei dynamische Radien und Flächen durch PDEs in φ beschrieben werden.
Typische Evolutionsmechanismen sind gerichtete Grenzenbewegung, etwa durch Normalgeschwindigkeit oder Krümmungsabfluss, welche in der Mean-Curvature-Flow- oder Stefan-Problemen
Anwendungsfelder reichen von Bildverarbeitung und Segmentierung (Morphologie, Erosion/Dilation) über Material- und Phasenwechselmodellierung bis hin zu Fluiddynamik,