Kohlenstoffvorrat

Kohlenstoffvorrat bezeichnet die Speicherung und Speicherungskapazität von Kohlenstoff in biologischen, geomorphologischen und chemischen Systemen der Erde. Diese Vorräte spielen eine zentrale Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf und beeinflussen das Klima sowie die Umweltverhältnisse maßgeblich. Die wichtigsten Kohlenstoffvorräte befinden sich in der Atmosphäre, in den Biosphären der Pflanzen und Tiere, in den Ozeanen sowie in geologischen Formationen wie fossilen Brennstoffen und karbonatischen Gesteinen.

In der Atmosphäre ist Kohlendioxid (CO2) das bedeutendste Treibhausgas, dessen Konzentration stark schwankt und durch menschliche Aktivitäten, etwa die Verbrennung fossiler Brennstoffe, erhöht wird. Die Biosphäre dient als temporärer Kohlenstoffspeicher, etwa in Wäldern, Böden und Meeresorganismen. Pflanzen nehmen CO2 durch Photosynthese auf und speichern es in organischen Substanzen. Nach dem Absterben oder durch Verbrennung setzt sich der Kohlenstoff wieder frei.

Die Ozeane halten beträchtliche Mengen an gelöstem CO2 sowie in Form von organischem Material und Sedimenten gebundenen Kohlenstoffen. Sie stellen eine wichtige Pufferzone dar, da sie CO2 aufnehmen und speichern, was jedoch durch erhöhte Temperaturen und Säuregehalt beeinflusst wird.

Geologische Kohlenstoffvorräte umfassen unter anderem fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas sowie karbonatische Gesteine, die im Laufe von Millionen Jahren gebildet wurden. Die Freisetzung dieser gespeicherten Kohlenstoffreserven durch menschliche Nutzung trägt erheblich zur Erhöhung der atmosphärischen CO2-Konzentration bei.

Das Verständnis der Kohlenstoffvorräte und ihrer Dynamik ist entscheidend für die Bewertung der globalen Klimaveränderungen und die Entwicklung nachhaltiger Umweltstrategien.