Knochenproben

Knochenproben sind Gewebeproben, die aus menschlichem oder tierischem Knochen entnommen werden, um mikroskopische, molekulare oder mineralogische Analysen zu ermöglichen. Sie dienen in der Klinik der Abklärung von Erkrankungen des Skeletts, in der Forschung der Untersuchung von Knochenstoffwechsel und Pathologien, sowie in der Rechtsmedizin und Archäologie der Bestimmung von Alter, Herkunft oder Ursache von Schäden. Proben können bei lebenden Patienten durch Biopsie oder intraoperative Entnahme gewonnen oder postmortem aus Knochen entnommen werden.

Entnahmetechniken umfassen Kernnadelbiopsie, Trepanbiopsie oder chirurgische Gewebeentnahme. Die Proben werden je nach Fragestellung fixiert (z. B. Formalin), dehydratisiert und für histologische Schnitte bearbeitet; je nach Analytik kommen auch entkalkte Schnitte oder undecalcified ground sections zum Einsatz. Die Lagerung, der Transport und die Kennzeichnung folgen strengen Qualitäts- und Rechtsvorschriften, da Proben oft sensible Informationen enthalten.

Analytische Verfahren umfassen histologische Untersuchung und Histomorphometrie, Immunhistochemie sowie molekulare Analysen wie DNA- oder RNA-Extraktion. Bei archäologischen oder forensischen Proben kommen zusätzlich isotopenanalytische Verfahren oder Radiokarbon-Datierung zum Einsatz. Klinisch helfen Knochenproben bei der Diagnostik metabolischer Knochenerkrankungen, Infektionen, Tumoren oder Metastasen sowie bei der Verlaufskontrolle und Therapieplanung.

Ethik, Recht und Qualität spielen eine zentrale Rolle: eine informierte Einwilligung, der respektvolle Umgang mit menschlichen Überresten, Dokumentation und Beweisführungskette sind erforderlich. Qualitätskontrollen, standardisierte Protokolle und akkreditierte Labore sichern die Validität der Ergebnisse. Risiken der Kontamination und Probenverschlechterung müssen minimiert werden.