Katastrophenrisiken

Katastrophenrisiken bezeichnet die potenzielle Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Schäden, die durch Katastrophenfällen in einer Region oder Gesellschaft verursacht werden können. In der Risikotheorie wird Risiko oft als Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit eines schädigenden Ereignisses, dem potenziellen Schadensumfang und der jeweiligen Exposition betrachtet. Faktoren wie Verwundbarkeit der Bevölkerung, Infrastruktur und ökonomische Anfälligkeit bestimmen, wie stark ein Ereignis zu Schäden führt.

Katastrophenrisiken umfassen natürliche Katastrophen (Erdbeben, Überschwemmungen, Stürme, Dürren, Waldbrände, Vulkanausbrüche), technologische oder industrielle Katastrophen (Chemieunfälle, Nuklearunfälle, schwere Betriebsstörungen) sowie menschlich bedingte Krisen wie bewaffnete Konflikte und pandemische Ausbrüche. Die Ausprägung dieser Risiken hängt von Umgebung, Klimabedingungen, Siedlungsdichte, Infrastruktur und sozialen Strukturen ab; der Klimawandel erhöht die Häufigkeit und Intensität vieler Naturgefahren.

Zur Bewertung von Katastrophenrisiken werden Hazard-, Exposure- und Vulnerability-Daten kombiniert. Risikokarten, Schadensszenarien und statistische Modelle helfen, potenzielle Verluste abzuschätzen. Internationale Datenbanken wie EM-DAT oder Indikatoren zur Verwundbarkeit (INFORM) unterstützen Vergleichbarkeit und Planung auf regionaler, nationaler und lokaler Ebene.

Reduktion von Katastrophenrisiken umfasst Prävention, Vorbereitung, Bewältigung und Wiederaufbau. Dazu gehören widerstandsfähige Infrastrukturen, frühe Warnsysteme, Notfallpläne, Versicherungslösungen und Risikoüberwachung. Auf globaler Ebene beziehen sich Richtlinien wie das Sendai Framework for Disaster Risk Reduction 2015–2030 auf die Verringerung bestehender Risiken. Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel und integrative Stadtplanung spielen eine zentrale Rolle.

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