KanbanMethodik

KanbanMethodik bezeichnet einen Ansatz zur Steuerung von Arbeitsprozessen durch visuelle Darstellung, Limitierung von gleichzeitig bearbeiteten Aufgaben und eine klare Flussorientierung. Ursprünglich im Produktionssystem von Toyota entstanden, wurde Kanban in den letzten Jahrzehnten auf Wissensarbeit, Softwareentwicklung und IT-Betrieb übertragen.

Zentrale Prinzipien sind: Sichtbarmachen der Arbeit durch ein Kanban-Board; Begrenzung des Work-in-Progress (WIP) pro Spalte; Lenkung des Arbeitsflusses; explizite Prozessregeln; regelmäßige Feedback-Schleifen; kontinuierliche Verbesserung (Kaizen). Ein typisches Kanban-Board besteht aus Spalten, die verschiedene Phasen des Workflows repräsentieren; jede Arbeitseinheit wird durch eine Karte symbolisiert. WIP-Grenzen verhindern Überlastung und fördern Fokus.

Anwendung und Vorgehen: Zu Beginn wird der aktuelle Workflow visualisiert, dann werden WIP-Grenzen festgelegt, danach werden Engpässe identifiziert und der Fluss verbessert. Regelmäßige Meetings und Reviews unterstützen Feedback und Anpassungen. Kanban setzt auf kontinuierliche Verbesserung statt auf festgelegte Iterationen.

Kanban unterscheidet sich von anderen agilen Methoden wie Scrum: Es gibt keine festen Iterationen oder Rollen; Änderungen werden kontinuierlich statt in Sprints implementiert. Kanban ist flexibel und dient oft der Evolution bestehender Prozesse. Typische Einsatzgebiete sind Softwareentwicklung, IT-Betrieb, Kundendienst, Wartung und Produktion; geeignet für Teams, die eine schrittweise Veränderung bevorzugen.

Kennzahlen umfassen Durchlaufzeit, Lead Time, Durchsatz, WIP und Flow-Effizienz. Metriken dienen der Entscheidungsunterstützung, sollten aber nicht zu schädlichem Leistungsdruck führen. Herausforderungen bestehen in Widerstand gegen Veränderung, unklaren Workflow-Definitionen, zu groben WIP-Grenzen oder unzureichender Policy-Dokumentation.