FeedbackSchleifen

FeedbackSchleifen (auch Feedback-Schleifen) bezeichnet in der Systemtheorie Mechanismen, durch die Ausgaben eines Systems als Eingaben zurückgeführt werden, um zukünftiges Verhalten zu beeinflussen. Sie bilden geschlossene Kreise, in denen Systemzustände durch Rückmeldungen angepasst werden. Es wird unterschieden zwischen negativen Feedbackschleifen, die Abweichungen korrigieren und Stabilität fördern, und positiven Feedbackschleifen, die Veränderungen verstärken und Dynamik erzeugen.

In technischen Systemen treten Schleifen oft in Regelkreisen auf, mit Sensor, Regler und Stellglied; zeitliche Verzögerungen können das Verhalten maßgeblich beeinflussen. Der Begriff gehört zur Kybernetik und Regelungstheorie. Norbert Wiener prägte das Konzept der Rückkopplung in den 1940er Jahren; seitdem hat sich die Idee auf zahlreiche Felder übertragen.

Anwendungen finden sich in Technik, Biologie, Wirtschaft, Organisationen und Softwareentwicklung. Technische Systeme nutzen Feedbackschleifen zur Stabilisierung von Prozessen, etwa in Thermostaten, Flugregelung oder Robotik. In der Biologie steuern Feedbackmechanismen Homeostase und Ökosystemdynamik. In Organisationen und der Softwareentwicklung ermöglichen Lern- und Verbesserungszyklen iterative Optimierung, etwa im PDCA-Zyklus oder in agilen Methoden. Im Nutzererlebnis dient Feedback von Nutzern der Produktverbesserung.

Herausforderungen betreffen Messgenauigkeit, Verzögerungen, Bias und Rauschen, die das Verhalten der Schleife beeinflussen. Effektives Design erfordert klare Zielgrößen, zeitnahe Rückmeldungen und Strategien zur Stabilisierung, um unerwünschte Instabilität zu vermeiden.

Siehe auch: Kybernetik, Regelungstechnik, Lernzyklus, PDCA, Agile.