Kalkulationsrechnungen

Kalkulationsrechnungen sind systematische Berechnungen zur Ermittlung von Kosten, Preisen und wirtschaftlichen Kennzahlen in Unternehmen. Sie dienen der Planung, Steuerung und Kontrolle von Projekten, Produkten oder Dienstleistungen und bilden die Grundlage für Preisbildung, Angebotskalkulation und Rentabilitätsanalysen.

Im Kern greifen Kalkulationsrechnungen auf drei Ebenen der Kostenrechnung zu: Kostenartenrechnung (Welche Kosten fallen an?), Kostenstellenrechnung (Welche Bereiche verursachen die Kosten?) und Kostenträgerrechnung (Welche Kosten werden auf Produkte oder Aufträge verrechnet?). Zur Praxis gehören auch unterschiedliche Kalkulationsarten, etwa die Vollkostenrechnung, die Teilkostenrechnung (Deckungsbeitragsrechnung) und zunehmend die Activity-Based Costing. Wichtige Konzepte sind Einstandskosten bzw. Selbstkosten, Deckungsbeitrag und Preisuntergrenze. Oft werden auch Zielpreise, Gewinnziele und Rabatte in die Kalkulation aufgenommen.

Typische Ergebnisse einer Kalkulationsrechnung sind der Selbstkostenpreis, der kalkulierte Verkaufspreis, der Deckungsbeitrag sowie Kennzahlen wie Rentabilität oder Break-even-Punkt. Die Kalkulation berücksichtigt sowohl fixe als auch variable Kosten, Material- und Lohnkosten, Gemeinkosten sowie gegebenenfalls Zuschläge für Verwaltung, Vertrieb oder Risiko. In der Praxis fließen auch Markt- und Mengenschätzungen ein, ebenso Preis- und Lieferbedingungen.

Anwendungen finden Kalkulationsrechnungen in der Industrie, im Bauwesen, im Handel und in Dienstleistungen. Sie unterstützen Angebotsabgaben, Investitionsentscheidungen, Kostenkontrolle und die Preisstrategie.

Beispiel: Ein Produkt hat Material 500 €, Fertigungslöhne 400 € und Fertigungsgemeinkosten 100 €, summe Selbstkosten 1000 €. Bei einer angestrebten Gewinnmarge von 20 % ergibt sich ein kalkulierter Preis von 1200 €. Berücksichtigt man Steuern, Rabatte oder Skonti, kann der Endpreis entsprechend angepasst werden.

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