Kalksteinsedimente

Kalksteinsedimente sind karbonatische sedimentäre Gesteine, die überwiegend aus Kalzit (CaCO3) bestehen. Sie entstehen durch die Ablagerung kalkhaltiger Materialien aus der Meereswelt, vor allem durch biogene Überreste von Organismen wie Kalkschalen und Skelette von Foraminiferen, Coccolithophoriden, Muscheln und Korallen, sowie durch chemische Ausfällung von Calciumcarbonat aus Meerwasser. Je nach Umfeld ergeben sich verschiedene Typen, etwa mikritische Kalksteine aus feinem Kalkschlamm, bioklastische Kalksteine aus Fossilienbestandteilen, Kalksteine mit Peloiden oder Ooliten sowie Kreide (Chalk), ein fein strukturierter Kalkstein aus mikrokristallinen Kalkkristallen.

Die Texturen reichen von feinem Mikrit bis zu groben Bioklastenkalken. Diagenetisch können Kalksteine durch Kalkzementation verfestigt werden, Recrystallisation verändert die Porosität; Dolomitisierung kann Kalkstein in Dolostone umwandeln. In der Geologie spielen Kalksteinsedimente eine zentrale Rolle in carbonate Plattformen, Riffen, Lagunen und tiefen Meeresbereichen, typischerweise in warmen, flachen Meereszonen, aber auch in tieferen Ozeanbereichen als kalkhaltige Ooze.

Wirtschaftlich sind Kalksteine wichtige Baustoffe (Limestone, Marmor), Lieferanten von Kalk für die Zementherstellung und bedeutende Sedimentreservoirs in der Erdöl- und Wassergenutzung, oft mit gut ausgebildeten Porenstrukturen in karbonatischen Gesteinen. Als paläogeografische Archive liefern Kalksteinsedimente Hinweise auf Meereshöhe, Temperaturen und ökologische Entwicklungen vergangener Erdzeitalter.