Kalibrierungsprozeduren

Der Kalibrierungspunkt bezeichnet in der Messtechnik einen festgelegten Messwert oder eine Referenzgröße, an dem ein Messgerät ausgerichtet oder kalibriert wird. Er dient als Bezugspunkt, um Abweichungen vom bekannten Standard zu bestimmen und Messwerte entsprechend zu korrigieren. Kalibrierungspunkte können als Einzelpunkt oder Mehrpunktkalibrierung genutzt werden; erstere korrigiert auf einen definierten Wert, letztere erfasst den Verlauf über einen Messbereich und ermöglicht eine Kalibrierkurve sowie die Prüfung der Linearität.

Die Auswahl der Kalibrierungspunkte orientiert sich an Spezifikationen, zulässigen Fehlergrenzen und dem Anwendungsbereich. Die Kalibrierung basiert auf traceablen Referenzstandards oder Zertifikaten mit bekannter Qualität, die zur SI-Einheit rückführbar sind. Ergebnisse werden in einem Kalibrierprotokoll festgehalten, einschließlich der ermittelten Korrekturfaktoren oder Kurven, der angewandten Standards, der Messbedingungen und der Unsicherheiten.

Der typischer Ablauf umfasst: Festlegung der Kalibrierungspunkte, Anwendung des Standards, Messung der Geräteausgabe, Bestimmung der Korrekturwerte oder der Kalibrierkurve, Anpassung des Instruments und Dokumentation; anschließend folgen ggf. Nachprüfungen. Ungewissheiten ergeben sich aus Referenzgenauigkeit, Wiederholbarkeit, Drift sowie äußeren Einflüssen wie Temperatur oder Luftfeuchte.

Kalibrierungspunkte sind zentral für Qualitätssicherung in Laboren, Fertigung und Dienstleistungsbetrieben. Sie unterscheiden sich von Verifikation und Wartung: Verifikation prüft die Einhaltung der Toleranzen ohne Korrektur, Kalibrierung hingegen erstellt bzw. aktualisiert die Korrekturwerte, um die Messebene zur Referenz sicherzustellen.