Kalibrationsgas

Kalibrationsgas, auch Kalibrierungsgas, bezeichnet Gasgemische mit definierten Konzentrationen, die zur Kalibrierung von Gasmessgeräten und analytischen Instrumenten verwendet werden. Ziel ist es, Messfehler zu minimieren und die Rückverfolgbarkeit der Messwerte sicherzustellen.

Zusammensetzung: Kalibrationsgase bestehen üblicherweise aus einem Träger- oder Inertgas wie Stickstoff oder Helium, kombiniert mit einer oder mehreren Zielkomponenten wie Sauerstoff (O2), Kohlenstoffmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO2), Schwefelwasserstoff (H2S), Methan (CH4) oder Stickstoffdioxid (NO2). Es gibt Einzelgas- (Single-Gas) und Mehrgasmischungen (Multi-Gas), je nach Anwendungsfall.

Qualität und Zertifizierung: Hersteller liefern Zertifikate, die die exakten Konzentrationen, Toleranzen sowie Temperatur- und Druckbedingungen der Mischung dokumentieren. Die Mischungen sind typischerweise rückverfolgbar auf nationale oder internationale Normen, und die Flaschen werden mit Reglern, Chargennummern und Liefernachweisen versehen.

Anwendungen: Kalibrationsgase werden zur Kalibrierung tragbarer Gasmessgeräte, stationärer Gasdetektoren und in der Laboranalytik (z. B. Gaschromatographie) verwendet. Sie ermöglichen regelmäßige Kalibrierungen, Verifikation der Messgenauigkeit und Qualitätskontrollen in Industrie, Umweltüberwachung und Arbeitsschutz.

Sicherheit und Lagerung: Kalibrationsgase befinden sich in Druckgasflaschen; unsachgemäße Handhabung birgt Risiken wie Leckagen, Feuer oder Vergiftung. Sie sollten in gut belüfteten Bereichen, getrennt von Zündquellen, gelagert, ordnungsgemäß gekennzeichnet und mit geeigneten Schutzausrüstungen sowie Reglern verwendet werden.

Beschaffung: Typische Lieferanten sind Gashersteller und spezialisierte Kalibriertechnik-Unternehmen. Mit Lieferung sollten Zertifikate, Chargen- und Mixinformationen sowie Rückverfolgbarkeitsdokumente bereitgestellt werden.