Infrarotgerät

Ein Infrarotgerät ist ein Gerät, das mit infraroter Strahlung arbeitet und diese informationell nutzbar macht. Es kann infrarote Strahlung erzeugen, absorbieren oder messen und wird unter anderem zur Erfassung von Temperaturverteilungen, Wärmequellen oder Wärmestrahlung eingesetzt. Der Begriff umfasst sowohl Messgeräte als auch Erzeugungs- oder Sichtbarkeitsgeräte, die IR-Strahlung verwenden.

Zu den wichtigsten Typen gehören Infrarotkameras (Thermografie), die Wärmebilder erzeugen; berührungslos arbeitende Infrarot-Thermometer, die Temperaturen aus der Strahlung eines Objekts ableiten; und Infrarotheizgeräte, die Wärme gezielt durch Emission von Infrarotstrahlung liefern. In vielen Systemen dienen IR-Detektoren auch der Spektroskopie oder der Nachtsicht.

Prinzipiell wandelt ein IR-Sensor die von einem Objekt ausgestrahlte Wärmestrahlung in ein elektrisches Signal um. Bei Thermografie wird dieses Signal in eine Temperaturkarte übersetzt, wobei Faktoren wie Emissivität, Oberflächenbeschaffenheit und Umgebungsstrahlung die Messung beeinflussen. IR-Kameras arbeiten oft im Bereich bestimmter Wellenlängen, zum Beispiel 8–14 Mikrometer, oder in anderen Spektralbereichen.

Anwendungen finden sich in Bauwesen und Industrie für Leitungs- und Dämmungsdiagnose, in der Medizin zur Temperaturmessung von Patienten, in Sicherheitstechnik für Sicht bei schlechten Lichtverhältnissen, in der Automobilindustrie sowie in Forschung und Umweltüberwachung.

Vorteile sind eine berührungslose Messung, schnelle Ergebnisse und die Möglichkeit zur Visualisierung von Wärmemustern. Nachteile umfassen Abhängigkeit von der Oberflächenemissivität, begrenzte räumliche Auflösung, Kosten und Beeinflussung durch Umweltbedingungen wie Feuchtigkeit oder Rauch.

Die Entwicklung von Infrarotgeräten begann im 20. Jahrhundert und hat sich durch Fortschritte in Sensorik und Bildverarbeitung zu weit verbreiteten Werkzeugen in Wissenschaft, Industrie und Medizin entwickelt.