Infrarotgeräten

Infrarotgeräte bezeichnet eine Gruppe technischer Systeme, die Infrarotstrahlung nutzen. Dazu gehören Instrumente, die IR erzeugen, messen oder abbilden, sowie Geräte, die IR zum Heizen oder Signalisieren einsetzen. Die Infrarotstrahlung reicht ungefähr von 0,75 Mikrometern bis in den Ferninfrarotbereich; entsprechend gibt es nahe (NIR), mittlere (MIR) und ferne Infrarotbereiche sowie unterschiedliche Detektions- und Emissionsprinzipien.

Zu den wichtigsten Typen gehören IR-Detektoren wie Bolometer, pyroelektrische und Halbleiterdetektoren (z. B. InGaAs, HgCdTe), IR-Quellen wie Strahler, LEDs und Laserdioden sowie Abbildungsverfahren wie Thermografie mit ungekühlten oder gekühlten Sensoren. In der Spektroskopie kommen FTIR- und dispersive Systeme zum Einsatz. Zusätzlich gibt es IR-Heizgeräte, die Wärme durch Strahlung übertragen.

Anwendungen finden sich in der Industrie (Prozessüberwachung, Qualitätssicherung, Temperaturmessung), Sicherheit und Überwachung (Nachtbildgebung), Medizin (Therapie, Diagnostik), Umweltmonitoring, Materialprüfung und Forschung (Astronomie, Spektroskopie). Thermografie ermöglicht die Visualisierung von Oberflächentemperaturen, während Spektroskopie chemische Zusammensetzung und Eigenschaften analysieren kann.

Sicherheit und Standards betreffen Strahlung, Augenschutz und Exposition. Normen wie IEC 62471 für die photobiologische Sicherheit von Lampen und Systemen sowie einschlägige Teile der IEC 60825-1 für Laserquellen regeln Kennzeichnung, Grenzwerte und Schutzmaßnahmen. Die Leistungsfähigkeit von IR-Geräten hängt von Emissivität, Atmosphäreneinfluss, Kalibrierung und Detektortechnologie ab.

Geschichte: Die Infrarottechnologie entwickelte sich aus der Entdeckung der Infrarotstrahlung im späten 19. Jahrhundert. Seit dem Mittleren des 20. Jahrhunderts führten Entwicklungen in Thermografie und Infrarotdetektion zu modernen Kameras, Thermometern und Spektrometern, die heute in Wissenschaft, Industrie und Alltag eingesetzt werden.