Immunzellaktivierung

Immunzellaktivierung bezeichnet den Prozess, durch den Immunzellen auf Signale reagieren und Effektorfunktionen ausführen. Sie ist zentral für die Initiierung der adaptiven Immunantwort, kann aber auch in der angeborenen Immunität erfolgen. Beteiligte Zellen sind T-Lymphozyten, B-Lymphozyten, NK-Zellen sowie antigen-präsentierende Zellen wie Dendritische Zellen und Makrophagen.

Mechanismen: Die Aktivierung erfolgt durch Antigenerkennung oder durch Mustererkennung (PAMPs) über PRRs. T-Zell-Aktivierung erfordert Antigenpräsentation auf MHC durch APCs und zusätzliche Kostimulation (z. B. CD28–CD80/86). Das führt zur Proliferation, Differenzierung (z. B. Hilfs- bzw. cytotoxische T-Zellen) und Zytokinproduktion, insbesondere IL-2. B-Zell-Aktivierung erfolgt durch Bindung des Antigens an den B-Zell-Rezeptor (BCR) plus Unterstützung durch T-Helferzellen; es kommt zur Proliferation und Antikörperproduktion. NK-Zellen werden durch Zytokine (IL-12, IL-15, IL-18) und durch das Fehlen oder die Veränderung von Selbstsignalen aktiviert, wodurch sie zytotoxische Funktionen entfalten. Die Aktivierung erfolgt oft über die Bildung eines Immun-Synapses zwischen Zelle und APC; zentrale Signalwege umfassen NF-κB, NFAT und AP-1.

Auswirkungen und Regulation: Aktivierte Zellen klonieren sich, setzen Zytokine frei und entfalten Effektor-Funktionen; Gedächtniszellen können entstehen. Die Aktivierung wird durch inhibierende Signale und Checkpoints wie PD-1/PD-L1 und CTLA-4 reguliert, um Überaktivität und Autoimmunität zu verhindern. Eine Fehlregulation kann Autoimmunerkrankungen verursachen oder schwere Reaktionen wie den Zytokinsturm auslösen. Messung: Aktivierung lässt sich anhand von Markern wie CD69, CD25, Proliferation und Zytokinprofilen beurteilen. Relevanz: Impfungen, Krebsimmuntherapie, Transplantationen, Autoimmunerkrankungen.