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Identitätskonstruktion

Identitätskonstruktion bezeichnet die Prozesse, durch die Menschen ihr Selbstbild, ihre Zugehörigkeiten und ihre Rollen in einer sozialen Umwelt entwickeln und verändern. Identität wird dabei nicht als festes Wesensmerkmal verstanden, sondern als Ergebnis laufender Interaktionen, narrativer Selbstdeutungen und Machtverhältnisse in Gesellschaften.

Theoretische Fundamente kommen aus dem Sozialkonstruktivismus, dem symbolischen Interaktionismus und diskursiven Ansätzen. In der Soziologie betonen

Wesentliche Mechanismen sind soziale Interaktion, Rollendefinitionen, Selbstreflexion und die Einbettung in kulturelle Erzählungen. Identitäten können stabil

Anwendungsfelder reichen von Bildung, Migration, Gender- und Ethnizitätsdebatten bis zu Organisations- und Kommunikationsforschung. Die Analyse der

Erving
Goffman
und
andere,
dass
Identität
im
Alltag
durch
Bühnenpraxis,
Erwartungen
anderer
und
situative
Anpassungen
entsteht.
Diskurstheorien,
z.
B.
Foucault,
zeigen,
wie
Sprache,
Normen
und
Institutionen
Identitäts-,
Macht-
und
Wissensordnungen
herstellen.
Die
Psychologie
ergänzt
dies
durch
Konzepte
der
Selbstkonstruktion
und
der
Narrativbildung,
in
der
Personen
Biografien
erzählen,
um
Sinn
zu
stiften.
Die
soziale
Identitätstheorie
(Tajfel,
Turner)
fokussiert
die
Zugehörigkeit
zu
Gruppen
und
deren
Auswirkungen
auf
Wahrnehmung
und
Verhalten.
erscheinen,
aber
auch
fluid
wechseln,
je
nach
Kontext,
Lebensphase
oder
Machtverhältnissen.
Im
digitalen
Zeitalter
gewinnen
online
präsentierte
Identitäten
an
Bedeutung:
Profile,
Avatare
und
kuratierte
Selbstdarstellungen
formen
eine
digitale
Identität,
die
sich
von
der
physischen
unterscheiden
kann
und
dennoch
Einfluss
auf
reale
Handlungen
hat.
Identitätskonstruktion
hilft,
Verhaltensmuster,
Diskriminierung,
Partizipation
und
Zugehörigkeiten
zu
verstehen.
Methoden
umfassen
qualitative
Interviews,
Lebenslaufanalyse
und
Diskursanalyse.
Kritisch
wird
diskutiert,
dass
Identität
weder
fest
noch
unbeeinflussbar
ist
und
dass
zu
starke
Betonung
von
Kernidentitäten
zu
essentialistischen
Sichtweisen
führen
kann.