Hochpotenziale

Hochpotenziale bezeichnet im Personalmanagement Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit überdurchschnittlichem Entwicklungspotenzial für anspruchsvolle künftige Aufgaben, insbesondere Führungspositionen. Potenzial heißt hier die Fähigkeit zu Lernen, sich anzupassen und neue Verantwortungen zu übernehmen – unabhängig von der aktuellen Leistung. Hochpotenziale spielen in der Talent- und Nachfolgeplanung eine zentrale Rolle, um zukünftige Führungskräfte systematisch zu identifizieren und zu fördern.

Die Identifikation erfolgt über mehrere Bausteine: Leistungsbeurteilungen, mehrdimensionales Feedback (360 Grad), psychometrische Tests, Messgrößen wie Lernbereitschaft, Anpassungsfähigkeit und Führungspotenzial. Zusätzlich liefern Entwicklungs- und Auslandserfahrungen, komplexe Projekte und frühere Erfolge Hinweise. Oft werden Instrumente wie eine Potenzialmatrix oder eine 9-Felder-Matrix genutzt, um Leistung und Potenzial zu verknüpfen.

Zur Entwicklung gehören strukturierte Programme, individuelle Entwicklungspläne, Coaching, Mentoring, stretch assignments und gezielte Führungs- und Strategiekompetenz-Trainings. Internationale Einsätze, Rotationen und Nachfolgeplanung vervollständigen das Talentmanagement. Ziel ist der Aufbau eines verantwortungsvollen Talentpools, der strategische Personalplanung, Diversität und langfristige Bindung unterstützt.

Risiken umfassen Verzerrungen durch Bias, ein übermäßiger Führungsfokus, Datenschutz- und Diskriminierungsfragen sowie Fehleinschätzungen. Eine transparente, faire Umsetzung, regelmäßige Überprüfungen und klare Kriterien sind wichtig, um Fehlallokationen zu vermeiden und Talente nachhaltig zu halten.