nachhaltig

Nachhaltig ist ein deutsches Adjektiv, das sich auf Handlungen, Prozesse oder Zustände bezieht, die langfristig bestehen bleiben oder Ressourcen schonen. Das Substantiv Nachhaltigkeit bezeichnet dieses Prinzip. Der Begriff hat Wurzeln in der Forstwirtschaft des 18. Jahrhunderts; Hans Carl von Carlowitz formulierte 1713 in der Sylvicultura Oeconomica das Prinzip, Wälder dauerhaft so zu nutzen, dass sie künftigen Generationen erhalten bleiben. Von dort verbreitete sich der Begriff in Politik, Wirtschaft und Umweltdebatten und beschreibt heute den Ausgleich über Generationen hinweg.

In der Gegenwart umfasst Nachhaltigkeit drei miteinander verknüpfte Dimensionen: Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Umweltverträglichkeit und RessourcenEffizienz, Klimaschutz; wirtschaftliche Tragfähigkeit; soziale Gerechtigkeit und Teilhabe. Politik, Unternehmen und Zivilgesellschaft setzen diese Aspekte in nachhaltige Entwicklung, Kreislaufwirtschaft und soziale Inklusion um. Auf globaler Ebene beeinflussen die UN-Sustainable-Development-Goals (SDGs) die nationalen und lokalen Entscheidungen.

Praktisch bedeutet das: „nachhaltig produzieren“, „nachhaltige Beschaffung“, „nachhaltige Stadtentwicklung“. Bewertungen erfolgen durch Lebenszyklusanalysen oder Ökobilanzen; dennoch bleibt Nachhaltigkeit komplex und kontextabhängig. Kritisch diskutiert wird, wie ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Nutzen ausgewogen gemessen wird.

Sprachlich wird „nachhaltig“ oft als verantwortungsvoll, zukunftsorientiert oder ressourcenschonend verstanden. In Wirtschaft und Verwaltung ist Nachhaltigkeitsberichterstattung verbreitet; in Politik und Bildung dient Nachhaltigkeit als normatives Leitkonzept in Strategien und Zielsetzungen.

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