Herzfehler

Herzfehler ist eine Sammelbezeichnung für Fehlbildungen oder Funktionsstörungen des Herzens oder der Herzzirkulation. Er umfasst angeborene Herzfehler, die bei der Geburt vorhanden sind, und erworbene Herzfehler, die sich im Laufe des Lebens entwickeln können. Die Bezeichnung wird im medizinischen Sprachgebrauch oft durch spezifischere Begriffe wie angeborene Herzfehler, Herzklappenfehler oder Kardiomyopathien ersetzt.

Angeborene Herzfehler betreffen meist die Herzscheidewände, die Herzklappen oder die großen Gefäße. Typische Gruppen umfassen Septumdefekte, Verbindungen zwischen Gefäßen wie der persistierende Ductus arteriosus, Lungen- oder Aortenstenosen und komplexe Fehlbildungen wie das Tetralogie Fallot. Die Schwere variiert stark; manche Defekte sind symptomarm, andere erfordern eine frühzeitige Behandlung.

Erworbene Herzfehler entstehen im Verlauf des Lebens und können durch Herzklappenveränderungen, Kardiomyopathien, Koronare Herzkrankheit oder Entzündungen des Herzinneren auftreten. Häufige Ursachen sind Alter, Bluthochdruck, Diabetes, Infektionen, Rauchen und bestimmte Therapien oder Erkrankungen.

Symptome variieren je nach Defekt und Schweregrad. Bei schweren angeborenen Defekten zeigen sich oft Zyanose, Atemnot, Gedeihstörungen oder wiederkehrende Infekte; weniger auffällige Defekte können erst spät erkannt werden. Die Diagnostik erfolgt primär durch Echokardiografie; ergänzend kommen EKG, Röntgen, MRT oder pränatale Fetal-Echokardiografie zum Einsatz.

Behandlung und Management richten sich nach dem individuellen Defekt und reichen von medikamentöser Begleitung über katheterbasierte Eingriffe bis zur offenen Operation. Ziel ist die Verbesserung der Durchblutung, Symptomlinderung und Vermeidung von Komplikationen; viele Patienten benötigen lebenslange Nachsorge. Prognose und Lebensqualität haben sich durch moderne Therapien deutlich verbessert, insbesondere bei früh erkannter und gut behandelter Fehlbildung. Prävention angeborener Herzfehler ist begrenzt; allgemeine Gesundheitsmaßnahmen und Vermeidung risikoreicher Expositionen können die Prognose beeinflussen.