Heidekrautgewächse

Heidekrautgewächse, wissenschaftlich Ericaceae, sind eine Pflanzenfamilie innerhalb der Ordnung Ericales. Sie umfasst grob 4.000 bis 5.000 Arten in etwa 120 bis 140 Gattungen und besteht überwiegend aus holzigen Sträuchern und kleinen Bäumen, wobei auch einige krautige Formen auftreten. Die meisten Arten sind immergrün und weisen einfache, meist lederartige Blätter auf.

Typisch für viele Ericaceae sind zwittrige Blüten, die oft röhren- oder glockenförmig sind und aus fünf verwachsenen Blütenblättern bestehen. Die Blüten stehen häufig in Dolden oder Trauben zusammen und weisen meist farbige Varianten von Weiß über Rosa bis Violett auf. Die Frucht bildet sich als Kapsel oder als fleischige Beere.

Ökologie und Lebensraum: Heidekrautgewächse gedeihen vorwiegend auf sauren, nährstoffarmen Böden und gehen häufig eine ericoide Mykorrhiza mit Pilzen ein, was ihnen das Leben in Heidegebieten, Mooren, Nadelwäldern und alpinen Hochlagen erleichtert. Sie sind überwiegend in gemäßigten und borealen Regionen der Nordhalbkugel verbreitet, mit einer großen Artenvielfalt in Europa, Asien und Nordamerika; auch in Afrika, Australien und den Anden treten Vertreter auf.

Systematik und bedeutende Gattungen: bekannte Gattungen umfassen Calluna (Heide), Erica (Heidekraut), Vaccinium (Blaubeeren, Preiselbeeren), Rhododendron (Azaleen und Rhododendren), Kalmia, Gaultheria sowie Arbutus in einigen Klassifikationen. Die Gruppe zeigt eine breite Formenspanne von Bodendeckern bis zu hohen immergrünen Sträuchern.

Nutzung und Naturschutz: Viele Arten dienen als Zierpflanzen in Gärten, und einige Vaccinium-Arten liefern essbare Früchte. Der Erhalt von Heide- und Moorlandschaften gilt als wichtig, da Lebensräume und Bestäuber-Netzwerke bedroht sind; Schutz- und Renaturierungsmaßnahmen konzentrieren sich auf saure Böden und geeignete Beweidung sowie Pflanzenschutz.