Halbfertigprodukten

Halbfertigprodukte, auch Halbfertigerzeugnisse oder Zwischenprodukte genannt, sind Erzeugnisse, die bereits eine Herstellungsstufe durchlaufen haben, aber noch nicht den endgültigen Zustand für den Verkauf an Endkunden erreicht haben. Sie bilden eine Zwischenstufe im Produktionsprozess und treten sowohl innerhalb eines Unternehmens als auch im Liefernetzwerk auf. Typische Merkmale sind ein bereits erzielter Wertbeitrag durch Vorbearbeitung sowie der weitere Bedarf an Bearbeitung, Montage oder Veredelung, bevor sie als Fertigprodukt dienen.

Zu den gängigen Typen gehören Halbzeug (vorverarbeitete Vormaterialien, die weiterverarbeitet werden), montierte Baugruppen und geformte oder zugeschnittene Zwischenstücke. Halbfertigprodukte können lagerfähig sein oder sich noch im Produktionsfluss befinden und dienen oft der Entkopplung von Produktionsschritten, um Lieferzeiten zu verkürzen.

Die Planung von Halbfertigprodukten erfolgt häufig im Rahmen der Materialbedarfsplanung (MRP) und Lean-Management-Konzepte wie Just-in-Time. In der Kostenrechnung werden sie als Vorratsbestand bewertet, wobei die Weiterverarbeitungskosten in die Kalkulation der Endartikel eingehen. Halbfertigprodukte beeinflussen Kapitalbindung, Produktionsflexibilität und das Risiko von Veralterung oder technischer Überholung.

Die Bedeutung von Halbfertigprodukten liegt in der effizienten Gestaltung von Produktionsketten. Risiken umfassen Überbestand, Qualitätsprobleme oder veraltete Komponenten, die spätere Endprodukte betreffen. Eine effektive Handhabung erfordert transparente Bestandsführung, klare Kennzahlen und passende Lager- oder Umrüstungsstrategien.

Siehe auch: Fertigprodukt, Rohstoff, Zwischenprodukt, Vorrat.