Vorbearbeitung

Vorbearbeitung ist ein Sammelbegriff für vorbereitende Bearbeitungen an Materialien oder Bauteilen, die vor der eigentlichen Hauptverarbeitung stattfinden. Sie dient dazu, die Qualität, Haftung und Lebensdauer des nachfolgenden Prozesses sicherzustellen, sowie Prozessstabilität und Kosteneffizienz zu erhöhen. Typische Ziele sind die Entfernung von Verschmutzungen (Öl, Fett, Staub), Rost oder Oxidschichten, das Abtragen von Graten sowie die Anpassung der Oberflächenbeschaffenheit (Oberflächenrauheit) und der Oberflächenenergie, um Haftung oder Benetzbarkeit zu verbessern.

Im Bereich der Metallbearbeitung und Oberflächenbehandlung umfasst die Vorbearbeitung meist Reinigung, Entfettung, Entschichtungen, Beizen, Schleifen, Strahlen sowie die Oberflächenaktivierung durch Phosphatierung oder Chromatierung. Mechanische Verfahren wie Sandstrahlen, Bürsten oder Schleifen erzeugen Rauheit und entfernen Anhaftstoffe; chemische Verfahren lösen Fett und Oxide. Die Auswahl hängt von Material, Prozess und Beschichtungsmethode ab und folgt oft Normen und Spezifikationen.

Auch in der Analytik und Materialprüfung bezeichnet Vorbearbeitung vorbereitende Schritte wie Trocknen, Zerkleinern, Homogenisieren, Sieben oder Extraktion, um repräsentative Proben zu erhalten und Fehlerquellen zu minimieren.

Unzureichende Vorbearbeitung kann Haftungsfehler, Korrosion, Delamination oder fehlerhafte Messergebnisse verursachen. Daher wird sie oft durch spezifische Standards und Verfahrensanweisungen geregelt.